Mehrheit der Deutschen wirft Regierung einen unzureichenden Kampf gegen Steueroasen vor

YouGov
April 08, 2013, 1:17 nachm. GMT+0

Laut einer aktuellen YouGov Umfrage finden 77 Prozent der Deutschen, dass die Bundesregierung nicht hart genug gegen Steuerbetrüger und Steuertricks vorgehe. Nur 13 Prozent halten unter dem Eindruck der Enthüllungen über die sogenannten Offshore-Leaks den Einsatz für ausreichend.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warf Union und FDP Scheinheiligkeit vor, wenn sie jetzt den Eindruck zu erwecken versuchten, energisch gegen Steuerbetrug in Deutschland vorzugehen. Steinbrück und die SPD fordern unter anderem ein Verbot anonymer Briefkastenfirmen, einen automatischen Informationsaustausch zwischen Staaten und eine aktualisierte schwarze Liste für Steueroasen, die sich einem solchen Austausch verweigern. Notfalls solle es zudem einen Entzug der Lizenz für Banken in Deutschland geben, wenn sie bei Steuerbetrug und kriminellen Offshore-Geschäften mithelfen. Außerdem müsse das Steuerrecht verschärft werden, um das Deponieren von Geld in ausländischen Stiftungen zu erschweren.

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden rund 1.000 Personen im April 2013 repräsentativ befragt.

Bild und Text: dpa