Banken und Sparkassen werden hinsichtlich ihrer Beratungsqualität, insbesondere im Hinblick auf das Thema Geldanlage, in der Presse kritisch beäugt. Ursächlich sei demzufolge ein Konflikt zwischen dem Ziel des Anlegers, eine für seine Risikoneigung adäquate Rendite zu erwirtschaften, sowie dem Ziel des Beraters, eine attraktive Provision zu erhalten.
Doch teilen Bankkunden diese teils vernichtenden Urteile von Stiftung Warentest & Co.? Laut dem YouGov Kundenmonitor Banken 2016 haben 58 Prozent der Finanzentscheider und -mitentscheider in den letzten zwei Jahren eine Beratung zu einem Finanzprodukt wahrgenommen. Dabei ging es bei rund jedem Vierten auch um das Thema Geldanlage. Von der Beratung ist sogar rund die Hälfte begeistert (Bewertung „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“) und ein weiteres Drittel zumindest zufrieden (Bewertung „gut“). Am häufigsten ließen sich die Kunden in den letzten zwei Jahren zu Privat- und Konsumentenkrediten beraten.
Häufigster Grund für eine nicht erfolgreiche Beratung ohne Abschluss ist aus Kundensicht das Angebot unpassender Produkte. Genau hier setzen sogenannte „Anlage-Roboter“ an, die mithilfe eines automatisierten Fragenkatalogs versuchen, besonders gut passende Angebote für jeden Kunden zu finden. Dass sich digitale Anlageberater bisher kaum durchgesetzt haben, liegt vor allem an der geringen Bekanntheit dieser neuen Möglichkeit: Mehr als drei Viertel kennen diese gar nicht, nur eine Minderheit von sieben Prozent hat eine konkrete Vorstellung. Mit einer höheren Bekanntheit ist auch eine verstärkte Nutzung zu erwarten. Neben einer 24/7-Nutzungsmöglichkeit wird ausgerechnet ein Aspekt als Vorteil gesehen, den klassische Banken noch als klaren Vorteil im Wettbewerb mit den FinTechs sehen: So sind 34 Prozent der Meinung, dass ohne Berater auch kein Überreden oder eine Beeinflussung zu einem Produktabschluss stattfinden kann.
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