Eine YouGov-Analyse zum Alkoholkonsum an Weihnachten in Deutschland
Zu den schönen Momenten im Leben stößt man mit einem Glas Sekt an, so oft auch üblich an Weihnachten oder zu Silvester. Ist das immer noch Realität? Wie viele Menschen haben an Weihnachten vor, Alkohol zu trinken? Wie ist generell die aktuelle Tendenz des Alkohol-Konsums unter Verbrauchern in Deutschland, und wie sieht es konkret mit Sekt bzw. Schaumwein aus? Daten von YouGov zeigen es.
57 Prozent der Deutschen sagen laut einer YouGov-Umfrage, dass es für sie eher / sehr wahrscheinlich sei, an Weihnachten Alkohol zu trinken. Männer sagen dies häufiger als Frauen (62 vs. 51 Prozent der Frauen). Der Altersvergleich zeigt, dass Befragte mittleren Alters am ehesten angeben, dass sie an Weihnachten eher / sehr wahrscheinlich Alkohol trinken wollen (64 Prozent der 35- bis 44-Jährigen).
Die jüngsten Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren sagen laut dieser Umfrage am häufigsten, dass es eher nicht / überhaupt nicht wahrscheinlich für sie sei, dass sie an Weihnachten Alkohol trinken werden (42 Prozent vs. 38 Prozent der Gesamtbevölkerung).
Knapp zwei von fünf Deutschen wollen also kein Alkohol an Weihnachten trinken – und die jüngsten Befragten voran?! Woran mag das liegen?
Grundsätzliche Tendenz, weniger zu trinken
YouGov-Daten aus dem Zielgruppensegmentierungstool Profiles zeigen, dass es eine grundsätzliche Tendenz unter deutschen Konsumenten gibt, (wieder) weniger zu trinken. Die bewusste Reduktion des Alkoholkonsums ist nach eigenen Aussagen der Verbraucher in den letzten vier Jahren deutlich angestiegen, wenn wir die Jahre 2020 vs. 2023 vergleichen: Ein Anstieg von knapp 8 Prozent ist zu verzeichnen.
Dies kann auf ein verändertes Bewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen von Alkohol und auf einen gesünderen Lebensstil hindeuten, aber auch der wirtschaftlichen Situation geschuldet sein. Die Preise für Alkohol sind laut Statistischem Bundesamt gerade in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Inflation stark gestiegen. Für knapp ein Drittel der Alkoholkonsumenten in Deutschland hat dies eine Auswirkung auf ihr Trink- bzw. Kaufverhalten: Entweder wird weniger, günstiger oder nur bei Sonderangeboten Alkohol gekauft bzw. getrunken.
Kaum verwunderlich ist, dass gerade bei den jüngeren Generationen, die zwischen 1997 und 2011 geboren sind, die stärksten Auswirkungen aufgrund des Preisanstiegs zu sehen sind. Hier ist der Anteil mit 15 Prozent, die angeben, jetzt auf günstigere Alternativen zurückzugreifen, unter allen Generationen am größten. Diese Generation ist oft preissensibler und wägt ihre Ausgaben sorgfältig ab, was zu einer verstärkten Überlegung führt, ob sie Geld für alkoholische Getränke ausgeben wollen: 14 Prozent geben an, weniger zu konsumieren. Auch dieser Wert ist im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen unter den jüngsten Befragten am größten (vgl. 9 Prozent Gesamtbevölkerung).
Sekt und Schaumwein für jeden Dritten an Weihnachten im Glas
Trotz steigendem Preisanstieg, Inflation und einem zunehmenden Bewusstsein dafür, welche Lebens- bzw. Genussmittel wann und wie oft konsumiert werden, bleibt Sekt ein Genussmittel, das zu den besonderen Anlässen im Leben der Verbraucher weiterhin dazugehört. Mitte Dezember 2024 sagen 28 Prozent aller Deutschen laut einer YouGov-Umfrage, dass sie vorhaben, an Weihnachten mit alkoholhaltigem Schaumwein anzustoßen, weitere 7 Prozent wollten mit alkoholfreiem Schaumwein anstoßen.
Daten aus dem YouGov BrandIndex zeigen, dass die Kaufwahrscheinlichkeit von Sekt und Spirituosen im letzten Quartal (Q4) jedes Jahr im Vergleich zu den anderen Jahreszeiten immer deutlich auf ein ähnlich hohes Niveau ansteigt. Dies macht deutlich, wie krisenfest diese Produktkategorie in ihrer Bedeutung ist. Verbraucher möchten sich die schönen Momente im Leben mit Alkohol nicht entgehen lassen. Und Weihnachten und Silvester gehören da offensichtlich dazu.
Welche Sektmarken sind am beliebtesten?
Der genaue Blick auf die Marken im BrandIndex enthüllt allerdings, dass die Markenwahl sich durchaus in den letzten Jahren geändert hat. Zwar steht die Sektmarke Rotkäppchen unter deutschen Alkoholkonsumenten in der Kauferwägung ganz oben und wird am häufigsten in Betracht gezogen (KPI Consideration), jedoch sind die Werte in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Im Kalenderjahr 2023 haben 38 Prozent aller deutschen Alkoholkonsumenten von Rotkäppchen Produkte der Marke für den Kauf in Betracht gezogen, 2 Prozentpunkte weniger allerdings als noch im Vorjahr, was einen signifikanten Rückgang darstellt. Auch im Jahr 2024 ist bis jetzt noch kein Uplift in den YouGov-Daten zu erkennen. Dagegen konnten die Marken Brut Dargent und Valdo sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant verbessern.
Dies deutet darauf hin, dass Verbraucher zunehmend nach neuen und einzigartigen Geschmackserlebnissen bzw. Premiumprodukten suchen, die über die traditionellen Marken, wie u.a. Rotkäppchen, hinausgehen. Für Rotkäppchen wird damit die Notwendigkeit unterstrichen, sich zu überlegen, ob eine Neupositionierung sinnvoll ist, sowie möglicherweise die eigenen Marketingstrategien zu überdenken, um die aktuelle Führungsposition bei den gängieren Sektmarken nicht zu verlieren. Die Nachfrage nach Sekt und Schaumwein während der besinnlichen Tage im Jahr ist in jedem Fall vorhanden, es muss nur gut abgewogen werden, wie man die Verbraucher überzeugt.
Für eine tiefergehende Analyse zu den hier dargestellten Daten und Tendenzen aus YouGov Profiles oder dem YouGov Brandindex, kontaktieren Sie uns gerne hier.