YouGov-Umfrage zum potenziellen Verbot des „begleiteten“ Trinkens
Köln, 29.07.2025. Die Debatte um den Alkoholkonsum unter Jugendlichen erhält neuen Auftrieb: Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass 54 Prozent der Deutschen die Abschaffung des sogenannten „begleiteten“ Trinkens befürworten würden. Diese aktuelle Regelung erlaubt es Jugendlichen ab 14 Jahren in Deutschland, in Anwesenheit der Eltern oder Erziehungsberechtigten Bier oder Wein zu konsumieren. 34 Prozent sind dagegen, die Regelung abzuschaffen.
Die Gesundheitsministerkonferenz hatte jüngst eine Änderung des Jugendschutzgesetzes angestoßen und sich für ein Verbot dieser Regelung ausgesprochen. Ziel ist es, gesundheitliche Risiken für Jugendliche zu minimieren und den Konsum alkoholischer Getränke in jungen Jahren stärker zu reglementieren.
Umfrageergebnisse der Data & Analytics Group YouGov aus Juni 2025 zeigen: Besonders unter Personen ab 55 Jahren findet sich eine überdurchschnittlich hohe Zustimmung zum möglichen Verbot: 38 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe würden ein Verbot „voll und ganz“ befürworten. Im Vergleich dazu: Unter 25- bis 34-Jährigen sagen dies 30 Prozent und 35 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Gleichzeitig sind jüngere Befragte zwischen 18 und 34 Jahren häufiger unentschlossen (15-16 Prozent der 18- bis 34-Jährigen antworten bei dieser Frage mit „Weiß nicht“, in der Gesamtbevölkerung sind es 12 Prozent).
Interessant ist, dass sich Befragte ohne Kinder im Haushalt häufiger „voll und ganz“ für ein potenzielles Verbot des „begleiteten“ Trinkens aussprechen (37 Prozent) als Befragte mit Kindern im Haushalt (31 Prozent).
Zudem besteht ein leichtes Stadt-Land-Gefälle: In städtischen Regionen unterstützen 55 Prozent der Befragten ein Verbot, während dieser Wert in ländlichen Gebieten bei 52 Prozent liegt. Jene Befragten, die in ländlichen oder vorstädtischen Regionen leben, würden ein Verbot häufiger ablehnen (jeweils 35 Prozent).
Die Analyse mittels YouGov Profiles liefert weitere Einblicke: Befürworter eines Verbots geben signifikant häufiger an, keinen Alkohol zu konsumieren (49 Prozent vs. 41 Prozent der Ablehner) und legen mehr Wert auf einen gesunden Lebensstil. So streben sie signifikant häufiger als die Ablehner nach dem Wunsch, fit und gesund zu sein (81 Prozent vs. 78 Prozent).
Die Befürworter zeigen sich außerdem offener für weitergehende Maßnahmen im Bereich Jugendschutz, etwa einem Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richten (48 vs. 35 Prozent der Ablehner).
Methode:
Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie auf Grundlage von YouGov Surveys durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden vom 13. bis 15. Juni 2025 16.574 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
Die Daten der Befragung wurden daraufhin mit Daten aus dem Zielgruppensegmentierungstool YouGov Profiles verknüpft- einer ständig wachsenden Daten-Quelle mit mehr als 2 Millionen Datenvariablen von mehr als 27 Millionen YouGov-Panelisten weltweit.
Datensatz vom 29.06.2025.
Die Pressegrafiken können hier kostenlos heruntergeladen werden.
