Der chinesische Autobauer BYD, bekannt für seine Elektro-Autos, drängt seit Monaten zunehmend auf den europäischen und deutschen Automarkt. Die Verkündigung von BYD als einer der EM-Hauptsponsor hat große Wellen geschlagen, doch die Diskussion über Einfuhrzölle auf chinesische Elektro-Autos wirft zeitgleich einen Schatten auf die Wahrnehmung des Unternehmens. Kurz vor Beginn der UEFA EURO 2024 Anfang Juli hat die Kommission in Brüssel Sonderzölle für den Import chinesischer Elektroautos angekündigt.
Doch wie wirken sich diese Entwicklung und die Berichterstattung auf die Wahrnehmung von BYD unter den deutschen Verbrauchern aus? Eine aktuelle Analyse mit dem Markenmonitor YouGov BrandIndex gibt Einblicke.
Ein Blick auf den Beobachtungszeitraum der letzten 3 Monate zeigt, dass BYD, trotz der möglichen Einführung von Strafzöllen, bei Verbrauchern, die ein E-Auto in Betracht ziehen, Eindruck hinterlassen konnte. Auch nach der Verkündung von Einfuhrzöllen auf chinesische E-Autos Anfang Juli, stieg die Impression für die Marke unter dieser Zielgruppe weiter auf einen Höchstwert von 8,7 Net-Score an. Im Vergleich dazu liegen die Höchstwerte für die Wahrnehmung der Marke unter Fußball-Fans Anfang Juni bei 1,9 Net-Score und unter der Gesamtbevölkerung bei einem Net-Score von 0,2.
Obwohl die Werte bei Fußball- und EM-Fans deutlich unter denen von Verbrauchern, die ein E-Auto in Betracht ziehen, liegen, zeigt sich, dass sich das EM-Sponsoring für BYD gelohnt hat. Im gesamten Beobachtungszeitraum liegen die Werte für die Impression unter Fußball- und EM-Fans stets über denen der Gesamtbevölkerung, somit konnte sich BYD unter diesen Zielgruppen gut positionieren.
Die Zahlen des BrandIndex zeigen zudem, dass BYD mit seinen zahlreichen Werbekampagnen und seiner Präsenz als EM-Hauptsponsor seine Ad Awareness unter allen Zielgruppen steigern konnte. Insbesondere Fußball-Fans und Verbraucher, die EM-Spiele verfolgen, konnte die Marke erreichen. Anfang Juli hatten fast ein Fünftel der deutschen Fußball-Fans Werbung von BYD wahrgenommen (17,5 Prozent), der Höchstwert unter allen Zielgruppen. Auch unter Befragten, die die EM-Spiele verfolgen, konnte BYD seine Werbewahrnehmung Anfang Juli auf einen Höchstwert von 15,7 Prozent steigern (vs. 12 Prozent Gesamtbevölkerung).
Insbesondere Verbraucher, die ein E-Auto in Betracht ziehen, assoziieren BYD mit guter Qualität. Mehr als 10 Prozent dieser Zielgruppe gab Ende Mai an, dass BYD für gute Qualität steht, diese Zahlen sind nach der Ankündigung der Einfuhrzölle etwas eingebrochen, stiegen mittlerweile aber wieder auf 8,2 Prozent (vs. 4,9 Fußball-Fans).
Auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt BYD vor allem die Verbraucher, die ein E-Auto in Betracht ziehen. Mitte Mai gaben 14 Prozent dieser Zielgruppe an, dass BYD für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis steht, mehr als 9 Prozent der Fußball- und EM-Fans waren dieser Meinung (vs. ca. 5 Prozent Gesamtbevölkerung). Auch hier hatten die Werte nach der Verkündung der Strafzölle eine negative Tendenz, liegen aber momentan wieder bei 9 Prozent unter Verbrauchern, die ein E-Auto in Betracht ziehen.
Positive Entwicklung trotz erschwerter Rahmenbedingungen
Die Verkündung von Einfuhrzöllen für chinesische E-Auto ein Rückschlag für den Autohersteller, doch BYD hat mit seiner Rolle als EM-Sponsor alles richtig und konnte somit sowohl bei potenziellen Autokäufern als auch den Fußball- und EM-Fans punkten. In den nächsten Wochen und Monaten wird das tagesaktuelle Tracking der Marke im BrandIndex Aufschluss darüber geben, inwieweit BYD den mit dem EM-Sponsoring erreichten Erfolg halten und ausbauen kann und sich weiter als potenzielle Marke im Relevant-Set der Verbraucher positioniert.