Shopping-Events wie Black Friday werden unter jüngeren Verbrauchern immer beliebter. Auch Käufe über soziale Netzwerke – sogenanntes Social Shopping – werden relevanter.
Jährlich Ende November erhoffen sich Unternehmen mit dem Shopping-Event Black Friday, die Kauflaune der Kunden anzukurbeln und das Vorweihnachtsgeschäft anzustoßen. An Black Friday selber, in diesem Jahr am 25. November, aber auch oft schon Tage und sogar Wochen vorher, bieten Einzelhändler den Verbrauchern Schnäppchen, Sonderaktionen und Rabatte. Mithilfe einer aktuellen YouGov Zielgruppen-Analyse, Daten aus YouGov Profiles sowie des FMCG & Retail Reports 2022 werfen wir einen Blick auf die Zielgruppe der Black-Friday-Shopper auf dem deutschen Markt. Eine gute Nachricht vorab: Die Zahlen zeigen, dass die Black-Friday-Kauflust unter den Verbrauchern stetig zunimmt.
Black Friday wird beliebter
Im Vergleich zu Daten aus dem Jahr 2020 zeigt sich, dass die Zahl derjenigen, die angeben, konkret vorzuhaben, Black-Friday-Angebote nutzen zu wollen, in den letzten zwei Jahren gestiegen ist. Während 2020 noch 23 Prozent der Verbraucher dies konkret vorhatten, sind es diesjährig schon 27 Prozent. Ein leichter Anstieg ist demnach zu verzeichnen. Hierbei muss natürlich berücksichtigt werden, dass im November 2020 ein harter Corona-Lockdown die Einkaufsfreude für viele Menschen eintrübte, obwohl Online-Shopping natürlich möglich war. In 2022 ist jeder vierte Black-Friday-Shopper zwischen 25 und 34 Jahre alt, 9 Prozent mehr als in der Gesamtbevölkerung.
Wunsch nach digitalen Angeboten
Die Mehrheit der jüngeren Verbraucher zeigt eine deutliche Präferenz für digitale Shopping-Erlebnisse. Insbesondere die GenZ bevorzugt den Komfort von Online-Shopping. In Bezug auf Online-Shopping haben wir die Gewohnheiten der GenZ und der Millennials, also der Verbrauchergruppen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, bei Shopping-Events, wie Black Friday, Cyber Monday oder Amazon Prime Day, bereits in einem vorherigen Artikel diskutiert. Bei besagten Online-Shopping-Events werden am häufigsten Elektronik und Gaming-Produkte gekauft.
Die jungen Black-Friday-Shopper wünschen sich zudem benutzerfreundliche Shopping-Apps von Geschäften und Unternehmen. Über die Jahre hinweg hat auch das Thema Social Shopping immer mehr an Bedeutung gewonnen. Gaben vor zwei Jahren nur etwa drei von zehn Verbrauchern in Deutschland an, sie würden an Black Friday besondere Rabattaktionen in sozialen Netzwerken nutzen, sagen dies inzwischen 36 Prozent. Unter diesjährigen Black-Friday-Shoppern nutzt die Mehrheit Facebook, Instagram und YouTube - breit angelegte Black-Friday-Angebote auf den sozialen Netzwerken dürften daher die Black-Friday-Shopper gut ansprechen.
Den Trend zu Social Shopping und die Tatsache, dass neben der jüngsten Verbrauchergruppe der GenZ (18 bis 24 Jahre), vor allem Millennials bis 39 Jahre gerne Produkte über soziale Netzwerke erwerben, haben wir vor einigen Monaten an dieser Stelle behandelt. Mit der Exklusivität zeitlich begrenzter Online-Shopping-Events können sich Unternehmen insbesondere bei den unter 25-Jährigen gut positionieren. Diese Zielgruppe zeigt eine Präferenz für exklusive Produkte und neigt bei mengenmäßig begrenzten Angeboten zu Spontankäufen, die häufig das Kaufverhalten bei Online-Shopping-Events prägen.
Mehr und mehr Shopping-Events
Die Zeiten des klassischen Schlussverkaufs sind schon lange vorbei und mit Online-Shopping-Angeboten können Unternehmen die Verbraucher, insbesondere die Jüngeren, gut und besonders zu mehreren bestimmten Zeitpunkten im Jahr ansprechen. Gerade die Kombination aus Black Friday und Cyber Monday, oder gar die immer präsenter werdende Black Week, sind mit ihrer Einbettung in die vorweihnachtliche Feiertagszeit ideal, um die Spontanität von Online-Shoppern herauszukitzeln, aber gleichzeitig auch traditionelle Feiertags-Shopper zu erreichen, die ihre weihnachtlichen Einkäufe oft Wochen im Voraus planen.
Jedoch: Die Masse an Rabatt-Tagen wächst jedes Jahr. Dies birgt die Gefahr, dass die Verbraucher zwischen Cyber Monday, Singles Day, Amazon Prime Day etc. den Überblick im Rabatt-Dschungel verlieren. Neben möglicher Frustration ist es zudem denkbar, dass Verbraucher trotz des hohen Spontankauf-Faktors, nicht notwendige Anschaffungen aufschieben, weil sie hoffen, bei der nächsten Aktion noch einmal mehr zu sparen, wie aktuelle Daten von uns zeigen: Mehr als ein Drittel der Deutschen hat schon einmal einen Aktionstag, wie Amazon Prime Day oder Black Friday, verstreichen lassen, in der Hoffnung einen rabattierten Artikel später noch günstiger zu bekommen.
So erschienen in der WirtschaftsWoche.