Mehrheit ist für die Aussortierung von Fleisch aus von COVID-19 betroffenen Produktionsstätten

Juni 26, 2020, 9:25 vorm. GMT+0

Nach einem Corona-Fall größeren Ausmaßes in einem fleischverarbeitenden deutschen Betrieb hat YouGov die Deutschen nach Sorge und Meinung gefragt

Ein größerer Corona-Fall in einem fleischverarbeitenden Unternehmen in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Wochen für Aufregung gesorgt. Daher hat YouGov nachgefragt: Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) spricht sich dafür aus, Fleischprodukte aus Unternehmen, die von einer Häufung von COVID-19-Fällen betroffen sind, vorsorglich aus Supermarktsortimenten zu entfernen. Während etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) Sorge hat, sich über Fleischprodukte aus betroffenen Fleischereien mit dem Coronavirus zu infizieren, zeigt sich die Mehrheit (61 Prozent) der Befragten gegenüber dem Verzehr von Produkten betroffener Unternehmen unbesorgt. Das sind Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Mehrheit würde Fleischkonsum nicht einschränken

Trotz des Wunsches nach vorsorglicher Aussortierung von Produkten betroffener Produzenten, hat die Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) nicht vor, ihren Fleisch- und Wurstwarenkonsum aufgrund des Auftretens von COVID-19-Fällen in Fleischereien in den nächsten Wochen einzuschränken. Lediglich 29 Prozent halten es für wahrscheinlich, dass sie ihren Fleisch- und Wurstwarenkonsum aufgrund der aktuellen Fälle in der fleischverarbeitenden Industrie reduzieren. Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) gehen zudem nicht davon aus, dass es wegen der Produktionsstops in betroffenen Fleischereien zu Engpässen in den Warenregalen kommt.

Lockdown für Landkreise findet Zustimmung

Das Vorgehen, im Falle eines größeren COVID-19-Ausbruches in einem Unternehmen, einen Lockdown über den gesamten betroffenen Landkreis zu verhängen, trifft bei drei Vierteln der Deutschen (74 Prozent) auf Zustimmung. Dabei sind es im Altersvergleich besonders die Über-55-Jährigen (82 Prozent), die den Lockdown von Landkreisen, in denen es in Unternehmen größere Ausbrüche von COVID-19 gegeben hat, befürworten. In der Gruppe der 18-bis-24-Jährigen befürworten 69 Prozent, und unter 25-bis-34-Jährigen 64 Prozent in solch einem Fall einen Landkreis-Lockdown.

Für die Umfrage wurden auf Basis des YouGov Omnibus 2.021 Personen zwischen dem 23. und 25. Juni 2020 mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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