77 Prozent sind der Meinung, dass die staatlichen Behörden bei ihrer Kontrollaufgabe der Automobilbranche versagt haben.
Auf dem Diesel-Gipfel vergangene Woche diskutierten Politik und Autobauer über manipulierte Abgaswerte und Kartellvorwürfe. Im Raum standen Hardware-Nachrüstungen der betroffenen Fahrzeuge und das Zulassen von Sammelklagen gegen Automobilkonzerne wie in den USA. Die Autobauer kamen mit einen blauen Auge davon. Insgesamt muss bei fünf Millionen Diesel-Fahrzeugen ein Software-Update durchgeführt werden, das den Schadstoff-Ausstoß verringern soll.
Bereits vor dem Gipfel sind sich die Deutschen einig: 77 Prozent sind der Meinung, dass die staatlichen Behörden bei ihrer Kontrollaufgabe der Automobilbranche versagt haben. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage. Nur jeder Zehnte findet, dass die Behörden nicht versagt haben.
In diesem Kontext wurde besonders häufig auf Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verwiesen, der in seiner Position dem Kraftfahrtbundesamt vorsteht. Aus der Opposition gab es immer wieder Forderungen, dass sich der CSU-Politiker stärker positionieren soll. Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) forderte jüngst sogar, dass Dobrindt zurücktreten solle.
Die Deutschen stehen dieser Forderung zwiegespalten gegenüber. Knapp die Hälfte (49 Prozent) stimmen den Rücktritts-Forderungen gegenüber dem Verkehrsminister zu. Jedoch spricht sich auch ein Drittel (34 Prozent) dagegen aus. Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) hat keine Meinung zu dem Thema.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1027 Personen ab 18 Jahren vom 01.-02.08.2017 und 1026 Personen vom 28.07.-01.08.2017 repräsentativ befragt.
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