Viele Hiobsbotschaften in Folge machten Blackberry so sehr zu schaffen, dass das Unternehmen jetzt zum Verkauf steht. Zwar ist das Image der kanadischen Smartphones dramatisch eingebrochen, Stärken sind aber nach wie vor auszumachen.
Blackberry zieht die Notbremse: Kurz bevor das Image der Marke ins Negative rutscht, sucht das Unternehmen nach einem Käufer und einer Neuausrichtung. Der bisherige Anteilseigner und Blackberry-Verwaltungsratsmitglied Prem Watsa will zuschlagen. Sein Unternehmen Fairfax Financial soll Blackberry übernehmen. Das soll die Trendwende bringen, die sowohl finanziell als auch in der öffentlichen Wahrnehmung dringend nötig ist.
Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex wird die Einstellung von Verbrauchern gegenüber Blackberry seit Jahren täglich erfasst. Bis zum Frühjahr 2011 waren sich die Befragten in verschiedenen Ländern weitgehend einig: Sie bewerteten Blackberry überwiegend positiv, die Marke erreichte auf der Skala von -100 bis +100 Punkten recht konstant rund +60 Punkte. Dann setzte eine Entwicklung ein, von der sich die Marke nicht wieder erholte.
Die Image-Erosion begann zuerst in den USA, wo Blackberry im ersten Halbjahr 2011 mehr als zehn Punkte verlor. Das war allerdings erst ein milder Vorgeschmack auf die desaströse Entwicklung im Herbst. Der Blackberry-Wert im britischen BrandIndex stürzte innerhalb eines Monats von +57 auf +11 Punkte ab. Ein nachhaltiger Einschnitt: Zwischenzeitlich konnte sich die Marke in Großbritannien nur bedingt erholen, inzwischen hat sie mit nur noch -3 Punkten einen neuen Negativrekord erreicht.
Einen erdrutschartigen Imageverlust erlitt Blackberry auch in Deutschland – allerdings ein Jahr später. Als sich im Herbst 2012 abzeichnete, dass neu vorgestellte Hardware und Software die Geräte des Herstellers auch nicht attraktiver machen würden, verlor die Marke hierzulande innerhalb von zwei Monaten rund 30 Punkte im BrandIndex. Unter all den Hiobsbotschaften aus der kanadischen Unternehmenszentrale hat das Image von Blackberry nachhaltig gelitten. Es wiederaufzubauen, dürfte schwierig werden. In fast allen Kategorien des BrandIndex – etwa Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, dem Image als Arbeitgeber – liegt die Konkurrenz vorne.
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