In einem "Blitzkrieg" wolle er mit Home24 den Online-Möbelmarkt erobern, schrieb Investor Oliver Samwer vor knapp zwei Jahren in einer internen E-Mail. Die Ankündigung war allerdings nicht nur in der Wortwahl – für die Samwer sich später entschuldigte – daneben. Ein Zalando der Möbelbranche gibt es bisher jedenfalls nicht.
Wie der Schuhversender wird aber auch ein Möbelversandhaus von der Samwer-Firma Rocket Internet finanziert: Home24. Und dieser Online-Shop will jetzt ein Zalando werden, wie Co-Geschäftsführer Domenico Cipolla bekannt gab. Schränke, Tische, Stühle, Betten können Kunden unter home24.de bestellen und haben dabei die Auswahl aus 30.000 Artikeln. Neben dem Logo prangt auf der Website derzeit groß der Schriftzug: "Über 500.000 Kunden – wir sagen Danke!" Dies sind so ziemlich die einzigen Zahlen, die Home24 über sein Geschäft mitteilt.
Wie schwierig es ist, Ikea Marktanteile abzujagen, zeigt sich im YouGov-Markenmonitor BrandIndex. Das Feld der Möbelhausketten ist hier deutlich gespalten. Verbraucher bewerten das Image der Unternehmen auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten sehr unterschiedlich. Mit -17 Punkten deutlich im negativen Imagebereich ist Sconto Möbel. Etwas besser, wenn auch immer noch beständig negativ, ist das Image von Roller und Möbel Boss. Keine Überraschung ist, dass Ikea besonders stark abschneidet, allerdings gleichauf mit dem Dänischen Bettenlager. Beide erreichen in den vergangenen Wochen ein stabiles Image von +40 bis +53 Punkten.
Der große Abstand zwischen Ikea und dem Großteil seiner Mitbewerber macht deutlich, wie positiv die schwedische Marke verankert ist. Das heißt aber nicht, dass Ikea nichts zu verlieren hat. Denn ob die Online-Strategie künftigen Angriffen standhält ist unklar.
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