Das Wetter im ersten Halbjahr 2013 hat den Baumärkten in Deutschland ordentlich die Bilanzen verhagelt. Folgte bisher ein Rekordjahr auf das nächste, wird sich die Branche dieses Jahr wohl in Bescheidenheit üben müssen. Vor allem Gartencenter hatten durch den langen Winter und das verregnete Frühjahr deutliche Umsatzeinbußen. Um die Zukunft müssen sie sich aber kaum Sorgen machen: Die Branche ist bei Kunden überaus beliebt. Nur Praktiker mögen Verbraucher nicht.
Der YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigt das deutlich. Baumärkte gehören neben Drogerien und Buchhandlungen zu den Einzelhändlern, deren Image Verbraucher am höchsten einstufen. Seit Jahren bewerten sie Baumärkte sogar immer besser, die Branche legt deutlich an Beliebtheit zu. Nur Praktiker schert aus: Seit Ende 2009 ist die Kette die unbeliebteste Baumarkt-Marke im BrandIndex. Anderthalb Jahre lang legte Praktiker dann aber dennoch an Imagepunkten zu, allerdings unterdurchschnittlich schwach. Bis die Verbraucher im Sommer 2011 endgültig genug von „20 Prozent auf alles“ hatten. Von ohnehin mageren +27 Punkten rutschte Praktiker innerhalb der folgenden zwölf Monate fast in den negativen Bereich der von -100 bis +100 Punkte reichenden Skala. Zuletzt musste Praktiker mit rund +10 Punkten zufrieden sein, abgehängt vom Aufwärtstrend der Branche. Jetzt ist der Baumarkt pleite. Nach Schlecker ein weiterer Beleg dafür, dass Discount als Strategie alleine nicht mehr ausreicht.
Die übrigen Baumarkt-Ketten verteilen sich in der Spannbreite von +40 bis +74 Imagepunkten. Am unteren Ende werkelt toom vor sich hin, in der Mitte Hagebau. Ein Trio bildet die Spitzengruppe: Obi, Hornbach und Bauhaus: Bauhaus liegt knapp, aber seit Monaten konstant vor allen anderen. Für Praktiker relevant war vor allem das Image der Schwestermarke Max Bahr. Diese behauptet sich gut zwischen toom und Hagebau, kann also mit dem Marktumfeld mithalten.
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