Mitte Februar kündigte die Bionade GmbH eine neue Sorte an: ausgerechnet Cola. Die Markteinführung der neuen Sorte ist nicht ohne Risiko für die starke Marke. Bei den Konsumenten polarisiert die Bio-Cola, das Unternehmen versucht mit Social-Media-Aktivitäten und einer geplanten Werbekampagne das Ruder herumzureißen.
Bionade war mal hip, galt als politisch korrekte Alternative zu den Erfrischungsgetränken der Großkonzerne. Doch diese Zeiten sind vorbei, spätestens seit der Übernahme durch Oetker muss Bionade um die Konsumentengunst kämpfen. Die Innovationskraft hielt sich jedoch in Grenzen: Drei Jahre lang gab es keine neuen Sorten. Mit der Einführung des neuen Cola-Produkts will das Unternehmen jetzt anscheinend zurück zum Rebellen-Image, muss dabei allerdings seine bisherige Positionierung als Cola-Alternative neu definieren. Bisher sollten Cola-Trinker von Frucht-Bionade überzeugt werden, jetzt sollen sie auf Bio-Cola umsteigen.
Der YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigt, dass Bionade sich damit in ein schwieriges Umfeld bewegt. Coca-Cola führt das Feld der Koffein-Brausen mit konstant rund +50 Imagepunkten an. Am positiven Image dieser Marke ist kaum zu rütteln, die Ausreißer nach unten sind äußerst gering. Deutlich größere Schwankungen weist das Image von Pepsi auf: Innerhalb der vergangenen sechs Monate schwankte es zwischen +18 und +5 Punkten. Auch diese Marke wird konstant positiv wahrgenommen.
Doch Alternativ-Colas kommen bisher nicht an das gute Image der Großkonzerne heran. Sowohl Afri-Cola, als auch Fritz-Kola bewegen sich konstant im negativen Bereich der Imagepunkteskala, derzeit bei -13 und -23 Punkten. Die neue Bionade-Cola könnte sich ebenfalls in diesem Bereich negativer Markenwahrnehmung ansiedeln. Verbunden wäre das mit einer Ansteckungsgefahr für die etablierten Bionade-Sorten.
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