Zu teuer, zu selten, zu voll? – Was die Deutschen wirklich über die Bahn denken

Anne-Kathrin SonnenbergPR Lead Mainland Europe
Juli 30, 2025, 8:06 vorm. GMT+0

Aktuelle YouGov-Umfrage (Juli 2025) in Kooperation mit Statista zur Deutschen Bahn

Wenn es um die Deutsche Bahn geht, hält sich die Begeisterung der Bevölkerung in Grenzen. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage finden 65 Prozent der Befragten die Fernverkehrspreise der Deutschen (eher) teuer. Besonders drastisch fällt das Urteil bei den Jüngeren aus: 83 Prozent der 18- bis 24-Jährigen halten die Ticketpreise für zu hoch. Für Studierende und Berufseinsteiger mit leichterem Geldbeutel ist diese Meinung kein Wunder.

Interessanterweise zeigen sich die älteren Fahrgäste deutlich entspannter: In der Altersgruppe 55+ empfinden "nur" 57 Prozent die Preise als zu teuer – vielleicht fahren sie häufiger mit Rabatten, Bahncards oder auch Gelassenheit.

Umsteigen aufs Auto

Die hohe Preiswahrnehmung hat Folgen. Auf die Frage, wie jene Menschen, die die Fernverkehrspreise als (eher) teuer wahrnehmen, darauf reagieren, ist die Antwort klar: Sie steigen auf das eigene Auto um (58 Prozent), Männer häufiger als Frauen (63 vs. 53 Prozent). Das ist nicht nur klimatechnisch eine schlechte Nachricht, sondern auch ein Hinweis auf ein strukturelles Problem: Die Bahn ist für viele keine Alternative.

Aber nicht alle wenden sich ab: 22 Prozent buchen Sparpreise der Deutschen Bahn (Frauen häufiger als Männer) und 17 Prozent reisen mit dem Deutschlandticket. Diese Option nehmen vor allem die jüngsten Befragten, die 18- bis 24-Jährigen, wahr (39 Prozent). Ironisch ist, dass 10 Prozent stattdessen geflogen sind.

Günstigere Preise sollen Fernverkehr verbessern

Die YouGov-Umfrage in Kooperation mit Statista hat auch danach gefragt, was sich ändern müsste, damit Bahnfahren verbessert werden kann. Die am häufigsten gegebene Antwort ist wenig überraschend: "Günstigere Fahrpreise" wünschen sich 53 Prozent der Deutschen.

Doch der Preis ist nicht alles. Am zweithäufigsten nennen die Deutschen eine "bessere Taktung der Züge" sowie den "Ausbau des Streckennetzes" (jeweils 33 Prozent). 32 Prozent fordern eine „höhere Investition in die Infrastruktur“. 20 Prozent wünschen sich einen verbesserten Service und Komfort und 16 Prozent eine transparentere Preisgestaltung.

Und was lernen wir daraus?

Die Bahn bleibt ein emotionales Thema – irgendwo zwischen Frust, Pragmatismus und Hoffnung. Sie ist teuer, aber auch notwendig. Und wenn es günstiger wird, steigen viele wieder ein – das zeigen die Daten deutlich.

Methode:

Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden mit YouGov Surveys im Zeitraum 14. bis 16.07.2025 insgesamt 2.002 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

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