Entertainment-Portale haben Kunden, keine Fans

YouGov
Januar 14, 2013, 12:40 nachm. GMT+0

Downloadportale und Streaming-Dienste boomen. Ob Filme, Musik, Bücher oder Hörspiele – die Verbraucher beziehen die Medien über das Internet. Internetverbindungen über Glasfaser, die Verbreitung von smarten Fernsehern und E-Readern sorgt dafür, dass immer mehr Medien nicht physisch im Laden gekauft werden, sondern digital und bequem vom heimischen Sofa aus: Medienkonsum on-demand ist angesagt.

Doch viele Anbieter können davon nicht profitieren. Trotz offensichtlich attraktiver Angebote für den Konsumenten ist das Image vieler Downloadportale noch nicht gut. Dies zeigt ein Blick in den YouGov-Markenmonitor BrandIndex. Apples Medien-Kaufhaus iTunes erreicht hier recht konstant nur enttäuschende +15 Punkte, von maximal 100 möglichen. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass iTunes nicht nur der Shop für Filme, Musik, Apps und Co. ist, sondern auch die Software, mithilfe derer man etwa das iPhone synchronisiert und die wegen der recht speziellen Bedienung nicht bei allen Nutzern beliebt ist.

Doch iTunes ist noch sehr gut bewertet im Vergleich zur Konkurrenz. Aktuell wirbt die Telekom mit einer Tarif-Option, die es Vertragspartnern erlaubt, den Musik-Streaming-Dienst Spotify ohne Datenlimit zu nutzen. Spotify kann im BrandIndex von der Kooperation bis jetzt aber nicht profitieren, zurzeit werden nur +7 Imagepunkte erreicht. Die niedrigen Imagewerte widersprechen vielen guten Testergebnissen – vielleicht ist Spotify einfach noch zu unbekannt und zu neu in Deutschland.

Einen unspektakulären Verlauf zeigt die Image-Entwicklung von Audible, einem Download-Portal speziell für Hörbücher. Auch hier bringen die Konsumenten der Marke wenig Vertrauen entgegen: +4 Punkte sind kein gutes Ergebnis. Vergleichsweise negativ werden zwei Anbieter bewertet, die schon lange im Geschäft sind und eigentlich viel in ihr Marketing investieren. Telekom-Tochter Musicload als klassisches Download-Portal für Musik liegt bei -19, der zu Amazon gehörende Film- und Serien-Streaming-Dienst Lovefilm sogar nur bei -23 Imagepunkten. Dass diese beiden Anbieter in der Summe negativ wahrgenommen werden, ist wohl auch der teils komplizierten Technik zu schulden.

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Bild: dpa