Der österreichische Getränkeproduzent Red Bull investiert jährlich enorme Summen in das Sport- und Event-Marketing. Das neueste und zudem bisher teuerste Groß-Ereignis: Der Sprung von Felix Baumgarten aus 39 Kilometer Höhe. Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten diesen Sprung und sahen gleichzeitig das Logo des Sponsors Red Bull.
Man sollte annehmen, dass sich solche Aktionen, über die Medien auf der ganzen Welt berichten, positiv auf das Image der Marke Red Bull auswirken. Doch das ist derzeit nicht zu erkennen. Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex pendeln die Imagewerte von Red Bull seit zwei Jahren zwischen -30 und -20 Punkten. Auch ganz aktuell, also wenige Tage nach dem Rekordsprung Baumgartens, ist keine Änderung erkennbar. Ebenfalls stabil ist der Buzz-Wert – er zeigt an, wie positiv oder negativ eine Marke aktuell im Gespräch ist.
Grundsätzlich interessant ist, dass Red Bull je nach Alter der Verbraucher sehr unterschiedlich ankommt. Die Marke ist nämlich vor allem bei jungen Menschen beliebt. Im YouGov-BrandIndex zeigt sich: Das Image in der Zielgruppe bis 30 Jahre liegt relativ konstant bei +20 Punkten. In der Altersgruppe ab 51 Jahren liegt der Wert – ebenfalls recht konstant – bei sehr schwachen -65 Punkten.
Aufmerksamkeit allein ist eben nicht alles, es kommt auch auf die Botschaft an. Und die hat im Falle von Red Bull und dem Sprung von Felix Baumgartner keine wirkliche Strahlkraft auf das Produkt. Natürlich wird Red Bull jetzt wahrscheinlich stärker mit Begriffen wie „wagemutig“, „abenteuerlicher“ oder „riskant“ assoziiert. Aber wird deshalb irgendjemand häufiger Red Bull trinken oder das Produkt ausprobieren? Die BrandIndex-Daten legen das zumindest nicht nahe.
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Bild: dpa.