Nach jahrelangen Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Reisebranche im letzten Jahr wieder erholt. 44 Prozent der einkommensstarken Verbraucher in 18 untersuchten Märkten geben an, dass Reisen für sie wieder an Bedeutung gewonnen hat. Dieser Trend ist besonders hoch unter jüngeren Verbrauchern zwischen 18 und 34 Jahren (54 Prozent).
Knapp ein Drittel aller in Deutschland Befragten (31 Prozent) sagt aus, dass ihnen das Reisen seit der Pandemie wichtiger geworden ist.
Der aktuelle YouGov-Report „Luxury travel post-pandemic“ identifiziert unter anderem die Zielgruppe der Einkommensstarken als Potenzialgruppe für Luxusreisen und untersucht, wie Luxusreisen nach der Pandemie definiert werden. Ferner beleuchtet der Report das Verlangen nach nachhaltigem und verantwortungsbewusstem Reisen weltweit.
Trend zu Luxusreisen und Workation
Die Einkommensstarken aller untersuchten Märkte setzen sich größtenteils aus Männern (57 Prozent) über 35 Jahren (68 Prozent) zusammen. Diese Verbraucher haben eine Leidenschaft für Reisen (75 Prozent), und mehr als die Hälfte (52 Prozent) sagt aus, dass Reisen und Urlaube ihr Hauptinteresse sind. Diese Gruppe will bei Reisen gerne außergewöhnliche Dinge, abseits der Touristen-Hotspots erkunden (61 Prozent). 70 Prozent haben bereits mindestens ein Reiseziel für ihren nächsten Urlaub geplant. Ein Fünftel dieser reiselustigen Verbraucher (20 Prozent) hat in den letzten 12 Monaten eine Reise mit mehreren Zielen unternommen, und auch Safaris (15 Prozent), Kreuzfahrten & Segeln (12 Prozent) sowie Winterurlaube (11 Prozent) sind sehr beliebt unter den Wohlhabenderen. Einkommensstarke Verbraucher planen in den nächsten 12 Monaten mehr Geld für Reisen auszugeben (22 Prozent) und mit einer Gruppe von Freunden und Familie zu verreisen (23 vs. 18 Prozent aller Verbraucher weltweit).
Ein Blick auf die Reisegewohnheiten der letzten 12 Monate zeigt, dass insbesondere die jüngeren Einkommensstarken im Alter von 18 bis 34 Jahren die Reisetrends setzen. Nahezu ein Viertel dieser Zielgruppe (24 Prozent) hat in den letzten 12 Monaten Gruppenreisen mit Freunden und Familie unternommen (vs. 18 Prozent aller einkommensstarken Verbraucher). 23 Prozent der Jungen haben im letzten Jahr mehr Geld für Reisen ausgegeben und fast jeder Fünfte (19 Prozent) hat länger als gewöhnlich Urlaub gemacht. Für diese Zielgruppe liegt der Fokus bei Reisen darauf, andere Kulturen kennenzulernen (34 Prozent), Urlaub an einem sicheren Ort zu machen (33 Prozent) sowie das Angebot an örtlichen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten (32 Prozent).
Neben Luxusreisen wird insbesondere die Kombination von Arbeit und Urlaub (Workation) immer beliebter, wie wir bereits in verschiedenen aktuellen Zielgruppenanalysen diskutiert haben.
Nachhaltiges Reisen wird beliebter – aber nicht so sehr in Deutschland
Für reiselustige Deutsche liegt der Fokus bei Reisen vor allem darauf, Neues kennenzulernen und zu erleben (36 Prozent). Deutsche Reisende bevorzugen einzigartige, maßgeschneiderte Reiseerlebnisse (20 Prozent) und möchten zusätzlich bei Urlauben ihre Gesundheit und Wellness verbessern (27 Prozent).
Trotz großer Reiselust ist in Deutschland die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltiges Reisen auszugeben eher gering. Weltweit sagen zwei von fünf Personen (42 Prozent), dass sie mehr für verantwortungsbewusstes, umweltfreundliches und nachhaltiges Reisen bezahlen würden, in Deutschland tun dies nur 30 Prozent, nur in den USA ist dies noch seltener der Fall (29 Prozent). Generell scheint die Bereitschaft für teurere, umweltfreundliche Reisen in den westlichen Märkten geringer als unter den asiatischen Verbrauchern. Insbesondere indische Befragte (68 Prozent) würden mehr Geld für verantwortungsbewusstes Reisen ausgeben, aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (61 Prozent) sowie in Indonesien (59 Prozent) und China (55 Prozent) ist die Bereitschaft hoch. In den europäischen Märkten zeigen vor allem die Italiener eine hohe Bereitschaft (48 Prozent) und liegen über dem weltweiten Durchschnitt von 42 Prozent. Spanien (39 Prozent), Schweden (36 Prozent) sowie Polen, Großbritannien (jeweils 35 Prozent) und Dänemark (34 Prozent) bewegen sich bei nachhaltigen Reisen eher im Mittelfeld.