Am häufigsten sind die Deutschen von Schadsoftware und Infizierungen des Computers betroffen. Rund jeder Dritte (34 Prozent) fühlt sich im Netz nicht sicher.
Durch die Digitalisierung wandelt sich die Gesellschaft. Neue Techniken verändern den Alltag der Menschen – in allen Bereichen. Dadurch eröffnen sich neue Chancen, jedoch auch neue Risiken. Auf der Cybercrime Conference befassen sich Akteure aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Thema der Cyberkriminalität.
Diese umfasst alle Straftaten, bei denen Informations- und Kommunikationstechniken ausgenutzt werden, um Angriffe auf Daten oder Computersysteme zu begehen. Von den Deutschen sind 38 Prozent schon einmal von Cyberkriminalität betroffen gewesen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) geben an, noch nie Opfer von Attacken aus dem Netz gewesen zu sein.
Ein besonders großes Problem ist Schadsoftware
Die Betroffenen gaben am häufigsten (23 Prozent) an, dass ihre Computer durch Schadsoftware infiziert wurden, die beispielsweise in Anhängen von empfangenen E-Mails versteckt war. Zehn Prozent waren schon einmal von Identitätsdiebstahl („Phising“) betroffen, zum Beispiel durch das Hacken des Facebook-Profils oder des Kreditkartenkontos.
Als weitere Erfahrung mit Cyberkriminalität wurde der Datendiebstahl durch „Social Engineering“ (7 Prozent) genannt. Dieser kann zum Beispiel dadurch begangenen werden, dass die Betroffenen E-Mails empfangen, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen zur Herausgabe von persönlichen Daten auffordern. Weiterhin sind sechs Prozent der Deutschen schon einmal von digitaler Erpressung betroffen gewesen.
Nur ein Viertel erstattete Anzeige gegen Cyberkriminalität
Handlungsbedarf besteht scheinbar in der Aufklärung über die Möglichkeiten, Cyberkriminalität anzuzeigen. Nur ein Viertel der Betroffenen hat zumindest in einem Fall Anzeige erstattet. Der Großteil (71 Prozent) erstattete keine Anzeige.
Allgemein scheinen sich die Deutschen im Netz jedoch eher sicher zu fühlen. Drei von fünf Befragten gaben an, sich „sehr sicher“ (6 Prozent) oder „eher sicher“ (55 Prozent) zu fühlen. 34 Prozent fühlen sich unsicher. Im Vergleich fühlen sich weniger Frauen (56 Prozent) als Männer (65 Prozent) sicher im Internet.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1083 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 28. April bis 2. Mai 2017 repräsentativ befragt.