Mit einer repräsentativen Umfrage erhob YouGov Schweiz, wie die Schweiz den Samichlaus feiert. Sie kam zu einigen erhellenden Resultaten.
Es ist wieder so weit: Kleine Säckchen aus Jute oder Plastik werden mit Nüssli und Manderindli gefüllt, Verse auswendig gelernt, Gritibänze gebacken, und am Samichlaus-Abend halten aufgeregte Kinder Ausschau nach dem Mann im roten Mantel. Der Samichlaus ist eine Schweizer Tradition, auch wenn er in den verschiedenen Landesteilen unterschiedlich gefeiert wird.
So zeigt die aktuelle Umfrage von YouGov Schweiz, dass acht von zehn Schweizerinnen und Schweizern den Samichlaus schon gefeiert haben. Besonders beliebt ist er in der Deutschschweiz (86 Prozent), während in der Westschweiz nur 62 Prozent den Samichlaus feierten.
Der Hausbesuch des Samichlaus ist dank der Verse und Lieder berühmt. Er hat die gefürchtete Lob- und Tadelliste dabei, bringt aber auch die beliebten Chlaus-Säckli mit. Bei knapp zwei Fünfteln (38 Prozent) der Schweizerinnen und Schweizer war der Samichlaus schon einmal auf Hausbesuch. Fast gleich viele (40 Prozent) besuchten den Samichlaus schon einmal auswärts, zum Beispiel in einem Samichlaus-Hüsli im Wald. 13 Prozent der Samichlaus-Feiernden taten dies ganz ohne Samichlaus.
Meistens ist es der Samichlaus, der am 6. Dezember die Süssigkeiten bringt: Wird der 6. Dezember mit Samichlaus-Besuch gefeiert, gibt es in neun von zehn Fällen ein Chlaus-Säckli. Eine Samichlaus-Feier ohne Samichlaus führt jedoch nur in sieben von zehn Fällen zu einem Chlaus-Säckli.
Dieses Chlaus-Säckli enthält in erster Linie Mandarinen (87 Prozent), Nüsse (80 Prozent) und Schokolade (77 Prozent). In sieben von zehn Säcken (70 Prozent) befinden sich zudem Lebkuchen oder Tirggel. Seltener sind Kekse oder Guetzli im Chlaus-Sack (44 Prozent), noch seltener Kaugummi oder Bonbons (22 Prozent).

Diese beiden Kategorien befinden sich allerdings im Aufwind. An Samichlaus-Feiern bis 1980 befanden sich nur in rund einem Viertel (27 Prozent) der Chlaus-Säcke Kekse, ab 2016 schon in knapp der Hälfte (49 Prozent), sie werden nun also fast doppelt so oft verschenkt. Noch ausgeprägter ist die Zunahme von Kaugummi und Bonbons: Sie befinden sich vor 1980 nur in 4 Prozent der Chlaus-Säcke, ab 2016 in über einem Viertel (27 Prozent), also fast sieben Mal so viel.
Wer jetzt annimmt, dass der Samichlaus heutzutage auch mehr Schokolade mitbringt als noch vor 1980, irrt sich. Die Zahlen steigen zwar leicht, aber nicht signifikant. Vor 1980 befand sich Schokolade in zwei Dritteln (67 Prozent) der Chlaus-Säcke, seit 2016 in knapp vier Fünfteln (78 Prozent). Auch die Menge an Schokolade hat sich nicht wesentlich verändert: In rund zwei Dritteln (57 bis 63 Prozent) der schokolade-haltigen Chlaus-Säcke befand sich ca. 50-100 Gramm Schokolade – unverändert über den beobachteten Zeitraum. Diese Zeitreihe ist allerdings nicht auf Basis einer kontinuierlichen Messung entstanden, sondern fusst auf der Erinnerung der Befragten. Wie bei allen Erinnerungen an süsse Kinderheitserlebnisse besteht also die Gefahr: Je länger es her ist, desto grösser und schwerer wird der Chlaus-Sack in unserer Vorstellung.

Intensives Samichlaus-Feiern benötigt natürlich auch eine Menge Freiwilligenarbeit. Fast zwei Fünftel der Befragten (18 Prozent) sind schon einmal selbst in das rote Gewand geschlüpft und haben den Samichlaus an privaten Anlässen (12 Prozent), für einen Samichlaus-Verein (4 Prozent) oder bei anderen Gelegenheiten (2 Prozent) gespielt. Es sind vorwiegend Männer, die den Samichlaus spielten (28 Prozent der befragten Männer), aber auch 8 Prozent der befragten Frauen haben schon einmal den Samichlaus gespielt.

Der Samichlaus lebt und bleibt fest verankert in der Schweizer Kultur. Möge er auch in Zukunft für Nervenkitzel und strahlende Kinderaugen sorgen!
Zur Methode:
Die Daten dieser Befragungen basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Schweiz Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden zwischen dem 19. bis 25. November 2025 im Rahmen einer Omnibus-Studie von YouGov Schweiz insgesamt 1‘037 Personen in der Schweiz befragt. Die Erhebungen wurden nach Alter, Geschlecht und Sprachregion quotiert und die Ergebnisse anschliessend entsprechend gewichtet (inkl. Randsummengewichtung nach Haushaltsgrösse und Erwerbstätigkeit). Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in der Schweiz zwischen 15 und 79 Jahren.










