Neun Prozent der Deutschen geben an, den eigenen Lebenslauf schon einmal geschönt zu haben.
Praktika, Studium und frühere Jobs: Den meisten Job-Bewerbern ist mehr oder weniger klar, was in einen Lebenslauf hineingehört. Vor allem sollte er der Wahrheit entsprechen.
Doch statistisch gesehen dürfte es in den meisten Büros mindestens eine Person geben, die es bei der Erstellung des eigenen Lebenslaufes nicht so eng gesehen hat. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei gaben immerhin 9 Prozent der Befragten an, dass sie schon einmal „geschummelt“ hätten, also zum Beispiel berufliche Stationen hinzuerfunden hätten. 87 Prozent verneinen die Frage.
Interessant dabei: Wer viel verdient gibt seltener an, schon einmal geschummelt zu haben. Denn während von den Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1000 Euro im Monat immerhin 14 Prozent die Frage bejahen, tun dies von den Gutverdienern (Haushaltsnettoeinkommen von 4000 Euro und mehr) nur halb so viele (7 Prozent).
Zuletzt waren Vorwürfe gegen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen laut geworden, sie habe ihren Lebenslauf „manipuliert“. Diese Vorwürfe wurden allerdings später zurückgezogen.
Ohnehin ist die große Mehrheit der Befragten – und zwar unabhängig davon, ob sie selbst schon mal geschummelt haben oder nicht – der Meinung, dass, wenn solche Manipulationen erst nach Jahren aufgedeckt werden, die gute Arbeit eines Mitarbeiters wichtiger sein soll als die Lüge. Ersteres sagen 84 Prozent der Befragten, 9 Prozent sagen, die Lüge sei der wichtigere Fakt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1142 Personen im Zeitraum vom 13. bis 16. Oktober 2015 repräsentativ befragt.
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