Zwei Meldungen dürften der Media-Saturn-Holding (MSH), dem Mutterkonzern der beiden Elektronikketten Media-Markt und Saturn, überhaupt nicht gefallen. Die eine ist: Die Marken brauchen Reformen. Klammert man die Neueröffnung einiger Märkte aus, sank der Umsatz im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent. Auch über einen längeren Zeitraum betrachtet konnten die Marken keine nennenswerten Zuwächse verbuchen.
So negativ diese Schlagzeilen bei Wirtschaftsexperten entgegengenommen werden dürften – bei den Media-Markt- und Saturn-Kunden scheinen sie bislang noch nicht wirklich anzukommen. Der Markenmonitor BrandIndex des Marktforschungsinstituts YouGov zeigt: Die beiden Marken haben sogar an Beliebtheit gewonnen, innerhalb eines Jahres fünf beziehungsweise einen Punkt (Saturn). Spannend ist: Media-Markt ist damit inzwischen so beliebt wie Amazon, Saturn liegt zwei Indexpunkte dahinter (auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten).
Zugegeben, diese Händler sind nicht direkt vergleichbar, schließlich ist Amazon ein reiner Versandhandel und bietet zudem viele weitere Produkte neben Elektronik. Aber zum einen ist Amazon beim Kauf eines elektronischen Produktes für viele Konsumenten eine attraktive Option. Und zum anderen setzten Media-Markt und Saturn in ihren Online-Shops in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 bemerkenswerte 1,1 Milliarden Euro um - ein Zuwachs um 30 Prozent.
Das Online-Geschäft wird also auch für die beiden Stationär-Händler wichtiger. Dabei sollte sich MSH auf die stärker werdenden Marken Media-Markt und Saturn konzentrieren. Der MSH-eigene Online-Shop Redcoon ist mit einem Index-Werte von +14 Punkten (seit einem Jahr so gut wie unverändert) deutlich weniger beliebt.
In manchen Kategorien wie Qualität oder bei der Frage, welche Marke die Verbraucher weiterempfehlen würden, schneidet Media-Markt zurzeit sogar besser ab als Amazon. Auch sind beide MSH-Marken deutlich positiver im öffentlichen Gespräch.
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