Neun von zehn Deutschen nutzen mindestens einen Meta-Dienst – Vorteil für Meta im Wettbewerb um KI

YouGov
Dezember 03, 2025, 10:33 vorm. GMT+0

Umfrage von YouGov und Macromedia University nach dem Social-Media-Nutzungsverhalten der Deutschen

Meta ist Mittelpunkt des Social-Media-Lebens in Deutschland. Laut einer repräsentativen Erhebung von YouGov und der Macromedia University of Applied Sciences verwenden neun von zehn Deutschen mindestens einen Meta-Dienst wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder Threads. Der entscheidende Vorteil für Meta entsteht jedoch aus der Aktivität auf diesen Diensten. Mehr als zwei Drittel der Befragten sind auf Meta-Plattformen aktiver als anderswo. Die hohe Aktivität schafft enorme Datenmengen, die zentrale Grundlage für die Entwicklung und das Training moderner KI-Modelle bilden.

Dabei verteilt sich die Aktivität unterschiedlich auf digitale Plattformen: YouTube und TikTok sind besonders bei der Bildschirmzeit erfolgreich. Jedoch sind Nutzer auf Meta-Diensten deutlich aktiver in Bezug auf Posting und Reactions.

WhatsApp sticht dabei mit seiner direkten Kommunikationsfunktion heraus. Hier findet inzwischen ein Großteil der alltäglichen digitalen Interaktionen statt. Diese Dominanz zeigt sich über die Generationen hinweg. Die einzige Ausnahme: Gen Z zieht es zu Instagram, ältere Kohorten halten den Großteil ihres Alltags‑Dialogs auf WhatsApp.

Diese Erkenntnisse sind aktuell besonders relevant: Seit Mai nutzt Meta in Europa öffentliche Inhalte von Facebook und Instagram sowie Interaktionen mit dem KI-Chatbot für das Training seiner KI-Modelle. Während private WhatsApp-Chats zwar verschlüsselt bleiben, gelten Gespräche mit dem KI-Bot als öffentlich und fließen ins Training ein. Kürzlich hat der Konzern zudem angekündigt, den freiwilligen KI-Verhaltenskodex der Europäischen Kommission nicht zu unterzeichnen. Ab dem 16. Dezember sollen KI-Chatdaten zusätzlich für personalisierte Werbung und Empfehlungen verwendet werden – zunächst außerhalb der EU. Dadurch können Unterhaltungen mit dem Chatbot künftig die Inhalte und Anzeigen auf Meta-Plattformen beeinflussen.

Digitale Alltagskommunikation als Daten-Goldmine für KI
Die repräsentative Befragung unterstreicht die enorme Reichweite der Meta-Dienste. Für Metas Geschäftsmodell und KI-Ambitionen ist die reine Zahl der Nutzerinnen und Nutzer wenig aussagekräftig. Hierfür ist es wichtiger, dass Inhalte erstellt, geteilt und mit Aktionen versehen werden. Die Nutzungsintensität und Aktivität der Nutzer werden jedoch meistens nicht betrachtet.

Die Kurzstudie beschäftigt sich deshalb damit, wie viel Zeit Menschen auf Meta-Diensten verbringen und welchen Anteil an Postings und Reaktionen Meta im Vergleich zur Konkurrenz einfängt.

Zentrale Befunde der Studie

Meta bleibt zentrale soziale Plattform: 89 Prozent der Befragten nutzen mindestens einen Meta-Dienst; 57 Prozent verbringen dort mehr Zeit als auf anderen von ihnen genutzten Plattformen (z. B. TikTok oder X).

Aktivität schlägt Reichweite: 68 Prozent der Nutzer posten und reagieren häufiger auf Meta-Plattformen – die so entstehende – Dichte an neu erzeugten Daten ist ein wesentlicher Vorteil im Rennen um die beste KI.

Über die Studie
Die Untersuchung wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie auf Grundlage von YouGov Surveys in Kooperation mit der Macromedia University durchgeführt. Datengrundlage ist eine repräsentative Online-Befragung (CAWI) von 2.033 Personen, erhoben zwischen dem 9. und 12. Mai 2025, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

Weiterführende Daten und Insights zu dieser Analyse finden Sie auf den Seiten der Macromedia University of Applied Sciences.

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