Aktuelle Branchen-Studie von YouGov in Kooperation mit dem Center of Automotive Management (CAM) zu E-Mobilität, Markttrends sowie der Innovationsstärke von 25 international agierenden Automobilherstellern und wie diese von Verbrauchern in Europa wahrgenommen wird.
Köln, 11.11.2021. Der US-amerikanische Elektro-Autobauer Tesla kann sich nicht nur mit deutlichem Abstand als Innovationsführer im Bereich der Elektromobilität durchsetzen (178 Indexpunkte in der Innovationsstärke), sondern wird auch von den europäischen Verbrauchern (in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien), als stärkste EV-Marke wahrgenommen, mit ebenso deutlichem Abstand.
In der aktuellen Studie „Electric Car Market & Innovation Report 2021“ von YouGov und dem Center of Automotive Management (CAM) wurde das Ranking der „realen Innovationsstärke“ der Elektroautomobilhersteller mit der „Innovationswahrnehmung“ durch die Konsumenten in Europa abgeglichen. Dazu mussten die Konsumenten die verschiedenen Automobilmarken im Hinblick auf die Innovativität im Bereich E-Mobilität bewerten.
Die BEV- und PHEV-Top 5 der innovationsstärksten Automobilmarken
Die durch das CAM berechnete Innovationsstärke im Technologiefeld der Elektromobilität (EV), bestehend aus Elektro-PKWs (BEV) und Plug-In-Hybriden (PHEV), umfasst die drei Innovationsfelder Reichweite, Stromverbrauch und Ladeleistung, kumuliert in einem Indexwert.
Tesla, mit einer Innovationsstärke von 178 Indexpunkten, ist Branchenprimus im Bereich Elektro-PKWs und führt mit großem Abstand vor der chinesischen Marke BYD (59 Punkte). Auf Rang 3 und 4 im Innovationsstärke-Ranking folgen die Volkswagen-Marken Porsche (53 Punkte) und Audi (49 Punkte). Auf Rang 5 landet BMW mit 42 Punkten.
Das Ranking der innovationsstärksten Plug-In-Hybride wird wiederum von deutschen Marken angeführt: auf Rang 1 von BMW mit 69 Indexpunkten, auf Rang 2 von Mercedes mit 54 Punkten und auf Rang 3 von Audi mit 45 Punkten. Die chinesische Marke BYD erreicht Rang 4 mit 33 Punkten und Ford Rang 5 mit 27,2 Punkten.
Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management: „Für den Erfolg der Automobilhersteller beim Hochlauf der E-Mobilität besitzt die Innovationsstärke eine überragende Bedeutung. Sie wird in der Transformationsphase der Branche zu einer Überlebensbedingung, da die etablierten Hersteller zunehmend von Newcomern herausgefordert werden. Bereits jetzt gibt es markante Kompetenz- und Innovationsunterschiede und ein mangelndes Verständnis der Kundenwünsche. Manche Automobilhersteller zeigen noch auffallend reaktive Innovationsmuster, bei denen die bisherigen Kundenanforderungen des Verbrenners lediglich auf Elektrofahrzeuge übertragen werden. Künftig werden Hersteller nur dann erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Ökosystem der Elektromobilität im Blick haben und mit Innovationen neue Begehrlichkeiten und einen erweiterten Kundennutzen realisieren. Je besser es den Automobilherstellern gelingt, nicht nur die Mindesterwartungen zu befriedigen, sondern auch die latenten Wünsche der Kunden zu erfüllen, desto erfolgreicher werden sie sein.“
Die Wahrnehmung der Innovationsstärke durch europäische Verbraucher
YouGov-Daten zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Innovationsstärke von Marken im EV-Bereich, also sowohl BEV also auch PHEV, und der entsprechenden Wahrnehmung unter Verbrauchern in den untersuchten Ländern (r = 0,79). Die Verbraucher nehmen also innovationsstarke Auto-Marken auch als solche wahr. Die Daten zeigen auch, dass die Einschätzung der Innovationsstärke unter den Verbrauchern von der erfolgreichen Markenkommunikation profitiert.
Im Perzeptions-Ranking erklimmt Tesla, wie oben erwähnt, Rang 1. Toyota landet bei der Verbraucherwahrnehmung der Innovationsstärke auf Rang 2, liegt im Bereich der tatsächlich gemessenen EV-Innovationen aber eher im Mittelfeld. Erfolgreich in der Vermarktung und demnach in der Verbraucherwahrnehmung ist auch Polestar: Trotz des beschränkten Angebots und des Mangels an EV-Innovationsstärke (Platz 25 im Innovations-Ranking) nehmen die Befragten Polestar als durchaus stark im Bereich der E-Mobilität wahr: Die Marke erklimmt Rang 3. BMW (Rang 4 im Perzeptionsranking), VW (Rang 5) und Mercedes (Rang 6) und AUDI (Rang 8) als deutsche Automobilmarken gelten ebenso als innovations-führend unter Verbrauchern.
Sven Runge, Research Solutions Partner bei YouGov sagt über die Konsumenten-Perzeption: „In Deutschland wird einzig Tesla sehr klar mit E-Mobilität in Verbindung gebracht, alle weiteren Hersteller folgen mit enormem Abstand. Tesla überzeugt aus Konsumentensicht in allen entscheidenden Dimensionen für E-Mobilität: Innovationsfähigkeit, Erfahrung und Dominanz. Obwohl sich Volkswagen zumindest in Deutschland hinter Tesla einordnet, kann auch hier noch keine klare Positionierung aus Konsumentensicht hinsichtlich E-Mobilität erkannt werden. Gleiches gilt für Marken wie Mercedes-Benz, BMW, Audi oder auch Hyundai.“
Über die Studie:
Die aktuelle Studie zu den Markt- und Innovationstrends der Elektromobilität ist der Auftakt eines Gemeinschaftsprojekts der internationalen Data & Analytics Group YouGov und des Center of Automotive Management (CAM), das die Elektromobilitätserkenntnisse des CAM mit der Befragungs- und Konsumentenexpertise von YouGov verknüpft. Ziel der Studienreihe ist es zum einen, die aktuellen Markt- und Absatzentwicklungen der Elektromobilität zu bilanzieren und mit der Konsumentenperspektive zu beleuchten. Zusätzlich werden die Technologietrends und Innovationsleistungen der Automobilhersteller im Bereich der Elektromobilität analysiert und den Perzeptionen der Konsumenten gegenübergestellt.
Die Studie wurde u.a. auf Basis von YouGovs Connected-Data-Forschungslösungen, darunter der tagesaktuelle bevölkerungsrepräsentative Markenmonitor YouGov BrandIndex sowie das Zielgruppen-Analyse-Tool YouGov Profiles, durchgeführt. Die Kombination der Forschungslösungen ermöglicht es, durch einheitlich und kontinuierlich erhobene Verbraucherdaten, die Wahrnehmung von Marken, die Einstellungen und das Verhalten granularer Zielgruppen sowie die Erwartungen an diese, hochdetailliert national und international zu vergleichen. Zusammen mit den AutomotiveINNOVATIONS und Mobility Services Datenbanken des CAM können durch die Kooperation erhebliche Mehrwerte für die sich fundamental wandelnde Automobilbranche generiert werden.
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Über das CAM:
Das Center of Automotive Management (CAM) ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Seine Kunden unterstützt das Auto-Institut auf Basis umfangreicher Datenbanken, insbesondere zu fahrzeugtechnischen Innovationen der globalen Automobilindustrie sowie zur Markt- und Finanz-Performance von Automobilherstellern und Automobilzulieferunternehmen.
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