30 Jahre nach dem Empfang der ersten E-Mail in Deutschland sind die elektronischen Nachrichten fest im Alltag der Menschen verankert. Kaum jemand bekommt nie eine E-Mail, wie eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa zeigt. 62 Prozent der Befragten sagten, sie erhielten bis zu 20 Mails am Tag. Bei gut einem Viertel (28 Prozent) sind es bis zu 50 Mails. Ein Zehntel bekommt sogar bis zu 100 oder mehr E-Mails pro Tag.
Der Vormarsch der E-Mail begann vor 30 Jahren in einem Keller in Karlsruhe. An der dortigen Universität traf am 3. August 1984 die erste E-Mail in Deutschland ein. Die E-Mail wurde wie das Internet selbst ursprünglich in militärischen Netzen entwickelt. Sie wanderte dann über Forschungseinrichtungen zu Unternehmen und Privatnutzern. Nun steht der nächste Umschwung an: Vor allem viele jüngere Nutzer kommunizieren zunehmend über Online-Netzwerke statt per Mail.
Auf die Frage, ob die Online-Netzwerke für sie E-Mails ersetzten, antworteten allerdings insgesamt drei Viertel der Befragten mit „Nein“. Dabei sind vor allem Nutzer im Alter ab 45 Jahren der E-Mail treu. Bei den Befragten unter 35 Jahren liegt der Anteil derjenigen, die stattdessen Online-Netzwerke nutzen, mit knapp 40 Prozent deutlich höher.
E-Mails sorgen außerdem dafür, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. So gaben in der aktuellen Umfrage 44 Prozent der Befragten an, dass sie auch in ihrer Freizeit auf berufliche Mails schauen. Besonders häufig war das bei den Viel-E-Mailern der Fall.
Doch es gibt Anlässe, bei denen die meisten vor einer E-Mail zurückschrecken. Eine Trauerbotschaft per Mail zu verschicken, finden nur 18 Prozent der Befragten angemessen. Elektronische Geburtstagsglückwünsche dagegen finden 84 Prozent in Ordnung.
Auf Basis des YouGov-Omnibus wurden 1.050 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 25.07. bis 28.07.2014 repräsentativ befragt.
Bild & Text: dpa