Geht es um das Thema Türkei und eine mögliche EU-Mitgliedschaft, so ist sich Deutschland einig: Wie eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, ist die Mehrheit (77 Prozent) der Meinung, die EU sollte die Türkei nicht als weiteres Mitglied aufnehmen. Lediglich zwölf Prozent befürworten dies. Besonders die älteren Befragten sehen für die Türkei in der EU keine Zukunft. 85 Prozent sind gegen einen Beitritt, bei den Jüngeren (18 bis 24 Jahre) sind es 73 Prozent.
Das mehrheitliche „Nein“ zum EU-Beitritt könnte unter anderem auch damit zusammenhängen, dass 81 Prozent der Bundesbürger die Türkei nicht als demokratisches Land sehen. Nur jeder Zehnte ist vom Gegenteil überzeugt.
Gleichwohl sind 37 Prozent dafür, dass Deutschland dabei helfen soll, dass die Türkei demokratischer wird. 28 Prozent sind hingegen überzeugt, dass sich Deutschland aus den innenpolitischen Problemen des Landes raushalten müsse. Immerhin elf Prozent plädieren für ein Ende der Beziehungen zur Türkei, genauso groß ist der Anteil der Befragten, der sich für wirtschaftliche Sanktionen ausspricht.
Den Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan am vergangenen Samstag in Köln hielt übrigens der Großteil der Befragten (69 Prozent) für „unangemessen“, da Erdogan Wahlkampf in Deutschland machen darf. Nur 19 Prozent waren damit einverstanden, weil in Deutschland lebende Türken in der Türkei wahlberechtigt seien. 52 Prozent der Befragten fanden, dass die Stadt Köln den Auftritt nach den Ereignissen rund um das Bergwerksunglück in der Türkei hätte absagen müssen.
Auf Basis des YouGov-Omnibus wurden 1.007 Personen ab 18 Jahren in dem Zeitraum vom 21. bis zum 23. Mai 2014 repräsentativ befragt.
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