Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich vom künftigen Papst Reformen in der katholischen Kirche - Bedeutung für den Alltag hat das aber bei den wenigsten. Das geht aus einer YouGov -Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa hervor.
80 Prozent der Befragten wünschen sich demnach Reformen etwa hinsichtlich der Sexualmoral oder beim Zölibat. Nur sieben Prozent wollen das nicht. Dabei ist der Wunsch nach Reformen bei Katholiken mit 85 und bei Lutheranern mit 87 Prozent besonders hoch - deutlich geringer etwa bei orthodoxen Christen (46 Prozent).
Die insgesamt 1031 Teilnehmer der Erhebung sollten auch die Frage beantworten, ob der Papst mit seinem Wirken insgesamt eine Bedeutung für ihren Alltag hat. 77 Prozent verneinten dies. Auch unter den Katholiken sieht nur eine Minderheit von 35 Prozent diese Bedeutung im Alltag, bei den Lutheranern sind es nur 16 Prozent.
Kontrovers ist die Meinung darüber, ob nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. die Amtszeit des Papstes künftig begrenzt werden soll. Dafür sind 39,2 Prozent, dagegen 35,5 Prozent. Unter den Katholiken sind 49 Prozent gegen eine Begrenzung, unter den Lutheranern 37 Prozent.
Ob der künftige Papst aus einem Land außerhalb Europas kommen soll, bejahen 43 Prozent. 24 Prozent sind dagegen. 33 Prozent haben keine Meinung dazu. Unter den Katholiken wünschen sich sogar 51 Prozent einen nicht-europäischen Papst. Die Umfragedaten wurden online erhoben zwischen dem 13. und 15. Februar und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Bild und Text: dpa