Wie eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, weicht die Meinung der Deutschen und Briten zur Europäischen Union stark voneinander ab. Während die Deutschen zwar hin und wieder skeptisch aber größtenteils Befürworter der Europäischen Union sind, so ist die Mehrheit der Briten für einen EU-Austritt Großbritanniens.
So würde fast die Hälfte aller Briten (49 Prozent) in einem Referendum für einen EU-Austritt ihres Landes stimmen, weniger als jeder Dritte (28 Prozent) ist weiterhin für eine Mitgliedschaft. Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) würde hingegen für einen Verbleib in der EU plädieren, nur jeder Vierte (25 Prozent) würde für einen Austritt stimmen.
Damit ist die Zahl der EU-Gegner in Großbritannien deutlich höher als die in Deutschland. So bewerten nur 23 Prozent der Briten ihr Land als einflussreich in europäischen Angelegenheiten, 45 Prozent denken dass Großbritannien keinen maßgeblichen Einfluss hat. Ferner schätzen 59 Prozent der Deutschen, Deutschland als überwiegend einflussreich bei Europäischen Angelegenheiten ein und nur neun Prozent teilen diese Einschätzung nicht. Schaut man sich die Zukunftsprognose der Deutschen und Briten in Bezug auf die Europäische Union an, so äußeren sich 39 Prozent der Deutschen und lediglich 22 Prozent der Briten optimistisch. Die Mehrheit der Briten (65 Prozent) und der Deutschen (54 Prozent) äußern sich dagegen pessimistisch.
„Der deutliche Unterschied der Meinungen zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union in Großbritannien und Deutschland unterstreicht das Ausmaß der Herausforderung für David Cameron und Angela Merkel zu einer Einigung über den EU-Haushalt zu kommen. [...] Die Tatsache, dass sowohl Briten als auch Deutsche pessimistisch zur Zukunft der EU stehen verdeutlicht, wie die Menschen in beiden Ländern die Chancen für eine Einigung zwischen Merkel und Cameron bewerten“ sagt Joe Twyman, Director of Political and Social Research bei YouGov UK.
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