Neueste Zusammenfassung der internationalen Coronavirus-Umfrage von YouGov
Die grundsätzliche Unterstützung von verschiedenen untersuchten Corona-Schutzmaßnahmen, welche Regierungen ergreifen könnten, ist unter den befragten Europäern und Amerikanern weiter zurückgegangen als unter Asiaten und Australiern. Die Unterstützung für diese Maßnahmen hat seit langem in allen Ländern ihren Höhepunkt erreicht.
Beim Blick auf die internationalen Daten wird dieser Unterschied am deutlichsten, wenn es um die Unterstützung der Befragten von Schulschließungen als Corona-Schutzmaßnahme geht. Durchschnittlich sank die Befürwortung dieser Maßnahme in europäischen und amerikanischen Ländern um 48 Prozentpunkte gegenüber ihrem Höchststand, während sie in Asien und Australien nur um 20 Punkte gesunken ist.
Auch die Absage von routinemäßigen Krankenhausterminen und Operationen ist in westlichen Ländern deutlicher rascher zurückgegangen, verglichen zum Osten. In Westen ist ein durchschnittlicher Rückgang dieses Verhaltens um 47 Prozentpunkte, im Osten um 25 Prozentpunkte zu verzeichnen.
Es ist zwar erwähnenswert, dass die Unterstützung für diese Maßnahmen in Asien und Australien später ihren Höchstwert erreichte, aber die tägliche Rückgangsrate der Zustimmung war dennoch langsamer als in Europa und Amerika.
In einigen Ländern sehen die Menschen die Coronavirus-Krise allmählich als beendet an
In den letzten sieben Wochen hat YouGov die Menschen gefragt, ob sie glauben, dass die Coronavirus-Situation in ihrem eigenen Land, aber auch weltweit, besser oder schlechter wird.
In Mexiko sind nur 21 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich die Coronavirus-Situation im eigenen Land verbessert habe oder sogar vorüber ist. Auch in Indien, wo die Zahl der nationalen COVID-Fälle inzwischen 500.000 erreicht hat, sind es nur 23 Prozent, die eine Verbesserung der nationalen Corona-Lage sehen.
Diese Zahlen liegen ebenfalls bei 27 Prozent auf den Philippinen, 34 Prozent in Polen, 36 Prozent in Indonesien und 40 Prozent in den USA. Zusammen mit Saudi-Arabien (49 Prozent) sind diese sieben Länder die einzigen, in denen weniger als die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass die Coronavirus-Krise dort besser wird.
Die Menschen auf der ganzen Welt sind weit weniger optimistisch, dass sich die Pandemie auf globaler Ebene verbessert, wobei der Anteil jener, die dies glauben, in den meisten Ländern zwischen 14 und 51 Prozentpunkten hinter der Zahl derer zurückbleibt, die glauben, dass sich die nationale Situation verbessert.
In den meisten Ländern scheint die Angst vor dem Coronavirus gleichgesetzt zu werden mit der Angst, schwer zu erkranken oder daran zu sterben - aber es gibt Ausnahmen.
Verständlicherweise ist in jedem Land der Anteil der Menschen, die Angst haben, sich mit COVID-19 anzustecken, dem Anteil der Menschen sehr ähnlich, die befürchten, durch die Krankheit zu sterben oder schwer zu erkranken. In den meisten untersuchten Ländern liegen diese beiden Ergebniswerte innerhalb einer Spannweite von etwa acht Prozentpunkten.
Es gibt jedoch einige bemerkenswerte Ausreißer. In China haben zwar 61 Prozent der Menschen Angst davor, sich mit der Krankheit anzustecken, aber nur 37 Prozent haben Angst, ernsthaft zu erkranken oder daran zu sterben - ein Abstand von 24 Punkten. Auch in Vietnam zeigt sich ein ähnliches Bild: 77 Prozent der Vietnamesen haben Angst davor, sich mit COVID-19 anzustecken, aber nur 56 Prozent befürchten schwere gesundheitliche Folgen.
Thailänder sind ebenfalls weniger besorgt darüber, dass die Krankheit einen ernsthaften Tribut an ihre Gesundheit fordern könnte - nur 50 Prozent sagen dies im Vergleich zu den 69 Prozent, die Angst davor haben, sich überhaupt anzustecken.
Unser globaler COVID-19-Tracker untersucht Ansichten und Verhaltensweisen von wöchentlich über 25.000 Menschen auf der ganzen Welt in Zeiten der Krise.
YouGov bietet eine Übersichtsseite mit Umfrage-Ergebnissen und Daten rund um das Coronavirus an. Die Seite kann hier eingesehen werden: https://yougov.de/coronavirus_ergebnisse_update