In Zeiten der Corona-Krise bewegt sich auch viel in der politischen Landschaft Deutschlands
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde ein Drittel (34 Prozent) der wahlberechtigten Bundesbürger CDU/CSU wählen. Dies stellt einen Zugewinn von 7 Prozentpunkten im Vergleich zu den Ergebnissen von Anfang März dar. Auch die SPD legt um einen Prozentpunkt zu und liegt Ende März bei 16 Prozent. Für den Fall also, dass am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden demnach erstmals seit langem 50 Prozent der Stimmen auf die Große Koalition entfallen.
Die anderen Parteien verzeichnen hingegen Verluste. Die Stimmen für die Grünen fallen um 3 Prozentpunkte auf 18 Prozent, die AfD büßt 2 Prozentpunkte ein und landet bei 12 Prozent Wahlabsicht. Die LINKE muss einen leichten Verlust von einem Prozentpunkt hinnehmen: 9 Prozent der wahlberechtigten Bundesbürger würden Die LINKE wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Allein die FDP bleibt stabil bei 6 Prozent verglichen zum Vormonat. 5 Prozent der Stimmen entfallen auf sonstige Parteien. Nach einem weitestgehend stabilen Verlauf der letzten Monate zeigen sich Ende März erstmals wieder deutlichere Veränderungen.
Mehrheit bewertet Umgang der deutschen Regierung mit der Krise als gut
Angesichts des sich weltweit weiter ausbreitenden Coronavirus leiten Staaten unterschiedliche Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers ein. 57 Prozent der befragten Wahlberechtigten beurteilen das Verhalten der Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus als gut oder sogar sehr gut. Befragte, die CDU/CSU oder SPD wählen würden, machen besonders häufig diese Angabe (CDU/CSU: 76 Prozent und SPD: 72 Prozent). Am schlechtesten schneidet das derzeitige Regierungshandeln unter Befragten, die angeben AfD zu wählen, ab: Drei von zehn (30 Prozent) bewerten es als gut oder sehr gut. Jeder zehnte der befragten Wahlberechtigten (10 Prozent) beurteilt das Handeln der Bundesregierung als schlecht oder sehr schlecht. 5 Prozent der Befragten hingegen geben an, das Verhalten der deutschen Regierung nicht beurteilen zu können.
US-Regierung wird für Verhalten bei der Coronavirus-Bekämpfung gerügt
Mit Blick auf die USA sagen lediglich 6 Prozent der deutschen Wahlberechtigten, die US-amerikanische Regierung unter US-Präsident Donald Trump verhalte sich gut oder sehr gut im Kampf gegen das Coronavirus, zwei Drittel (65 Prozent) sind der Ansicht, die Regierung verhalte sich schlecht oder sehr schlecht. Etwa jeder Sechste (16 Prozent) kann das Verhalten der Amerikaner nicht beurteilen. Im Gegensatz dazu ist es hinsichtlich der österreichischen Regierung etwa jeder Fünfte (21 Prozent), der sich keines Urteils befähigt sieht. 44 Prozent jedoch geben an, die Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz verhalte sich gut oder sehr gut bei der Bekämpfung des Virus.
Gesundheitsversorgung derzeit das wichtigste Thema
Für ein Fünftel (21 Prozent) der wahlberechtigten Deutschen ist die Gesundheitsversorgung Ende März, also während der Corona-Krise, das wichtigste Thema, um das sich Politiker in Deutschland kümmern sollten. Weiterhin werden Umwelt- und Klimaschutz sowie Rente und Altersvorsorge (jeweils 12 Prozent) als wichtigste Themen genannt. Einwanderung und Asyl sowie die Einkommensverteilung, also die Schere zwischen Arm und Reich, werden von jedem zehnten Wahlberechtigten (jeweils 11 Prozent) als wichtigstes Thema für Politiker genannt.
Das sind Ergebnisse der aktuellen Sonntagsfrage, für die 2.053 wahlberechtigte Personen, darunter 1.615 Personen mit Wahlabsicht, zwischen dem 27. und 30.03.2020 befragt wurden.
Die Ergebnisse samt einer kurzen Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zum Download zur Verfügung.
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