Das in Österreich beschlossene Verbot von Kopftüchern in Grundschulen würde auch in Deutschland eine Mehrheit finden – zumindest beim Großteil der Wählerinnen und Wähler.
Das österreichische Parlament hat ein Verbot von Kopftüchern an Grundschulen mit Stimmen der konservativen ÖVP und der rechten FPÖ beschlossen. Die Opposition stimmte dagegen. Auch in Deutschland wird von einigen Unionspolitikern ein Kopftuchverbot - konkret für Mädchen unter 14 Jahren - juristisch geprüft, um einen entsprechenden Gesetzes-Entwurf vorzulegen. Eine Mehrheit (57 Prozent) der deutschen Bevölkerung würde ein Kopftuchverbot an Grundschulen gutheißen, zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage. Ein Viertel der Deutschen lehnen dies ab (26 Prozent).
Ein Blick in die Wählerstruktur zeigt, dass die Wähler fast aller Parteien mit einer Mehrheit für ein Kopftuchverbot wären. So stimmen Wähler der CDU/CSU (61 Prozent), der SPD (55 Prozent), der FDP (66 Prozent) und der Linken (57 Prozent) mit deutlicher Mehrheit für solch eine Idee. Bei den Wählern der AfD sind es sogar 90 Prozent, die ein Kopftuchverbot an Grundschulen befürworten würden. Die einzige Wählergruppe, in der ein Verbot mehr Ablehnung als Befürwortung treffen würde, ist die der Grünen. Hier sind 51 Prozent dagegen und nur 37 Prozent dafür.
Männer und Frauen sind gleichermaßen abgeneigt gegenüber Kopftüchern in Grundschulen
Betrachtet man die Geschlechterunterschiede hinsichtlich des Verbotes einer Kopfbedeckung in der Grundschule, so lassen sich kaum Unterschiede feststellen. Sowohl 57 Prozent der Frauen, als auch 58 Prozent der Männer befürworten ein solches Verbot. Ablehnen würden dies 23 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.730 Personen ab 18 Jahren am 16.05.2019 repräsentativ befragt.