Den Abbruch der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und Grüne hält die Hälfte der Deutschen, aufgrund der großen Unterschiede, für konsequent. CDU und FDP werden als größte Verlierer gesehen.
Am 19.11.2017 erklärte die FDP die Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen für gescheitert und beendete somit auf Bundesebene jegliche Chance auf eine sogenannte „Jamaika-Koalition“. Dieses versetzte das politische Berlin in Aufruhe. Doch wie stehen eigentlich die Deutschen zum Abbruch der Sondierungen und wen sehen sie als mögliche Gewinner und Verlierer.
Aktuelle Ergebnisse einer YouGov-Umfrage zeigen, dass nur eine Minderheit der Wähler enttäuscht ist, dass es keine Jamaika-Koalition geben wird (38 Prozent). 50 Prozent finden das sogar gut, da sie das mögliche Bündnis für zu instabil gehalten hätten. Außerdem finden sie auch, dass es nur konsequent ist, die Gespräche abzubrechen, da die Parteien zu unterschiedlich seien (53 Prozent). Ferner hält die Mehrheit der Deutschen Neuwahlen für kein großes Problem (65 Prozent). Nichtsdestotrotz wird der Abbruch der Verhandlungen als unverantwortliches Verhalten der Politiker gesehen (51 Prozent), welches sich negativ auf die Rolle Deutschlands in der EU (50 Prozent) auswirken wird.
Am Ende denkt die Mehrheit, dass das Scheitern der Gespräche den beteiligten Parteien eher schadet während alle anderen mehr oder weniger davon profitieren. Als größter Verlierer wird von einem Viertel (26 Prozent) der Deutschen die FDP gesehen. Zweitgrößter Verlierer in den Augen der Deutschen ist die CDU. Hier gaben 23 Prozent an, dass der Verhandlungsabbrruch den Christdemokraten eher schade. Lediglich 8 Prozent der Befragten sehen die Partei Angela Merkels als großen Profiteur der gescheiterten Sondierungsgespräche (Differenz: ‑15 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu denken die Meisten (35 Prozent zu 3 Prozent), dass die AfD von den Entwicklungen stark profitieren wird, und auch die SPD wird eher als Profiteur gesehen (12 Prozent zu 5 Prozent). In Bezug auf die SPD ist außerdem eine Mehrheit der Deutschen der Meinung, dass die Partei im Falle von Neuwahlen nicht noch einmal Martin Schulz als Kanzlerkandidaten aufstellen sollte (56 Prozent). Dieser Ansicht sind ebenfalls 39 Prozent der SPD-Wählern.
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Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1034 Personen ab 18 Jahren vom 21.-22.11.2017 repräsentativ befragt.
Bild: dpa