Auch die Akzeptanz gegenüber Steuervermeidung ist in der Bevölkerung angestiegen.
Die „Paradise Papers“ gelten nach den „Panama Papers“ als die nächste große Enthüllung der Steuertricks von Reichen, Politikern, Konzernen und Prominenten. Knapp 400 Journalisten aus aller Welt haben gemeinsam über ein Jahr recherchiert, um Steueroasen aufzudecken und Offshore-Geschäften auf die Spur zu kommen. Und obwohl die „Paradise Papers“ deutlich mehr Daten enthüllen, ist das Interesse der Deutschen geringer als noch bei den „Panama Papers“ im April 2016, das zeigt der Vergleich zweier YouGov-Umfragen.
Während im April 2016 zwei von fünf Befragten (40 Prozent) die Berichterstattung um die „Panama Papers“ stark verfolgten, folgen der „Paradise Papers“-Debatte nur noch knapp ein Drittel (31 Prozent). Auch geben knapp ein Viertel (23 Prozent) an, sich des Themas der „Paradise Papers“ bewusst zu sein, es jedoch nicht zu verfolgen.
Parallel dazu ist die Akzeptanz gegenüber Steuervermeidung gestiegen. 58 Prozent finden es moralisch akzeptabel, auf legalem Wege Steuern zu vermeiden. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) findet es nicht vertretbar. Im April 2016 war die Billigung von legalen Steuertricks noch nicht so hoch. Die Hälfte (50 Prozent) akzeptierte diese Praxis, zwei von fünf Befragten (40 Prozent) waren jedoch negativ eingestellt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1279 Personen ab 18 Jahren vom 05.-08.04.2016 und 1039 Personen ab 18 Jahren vom 07.-08.04.2017 repräsentativ befragt.
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