Drei von fünf Deutschen glauben, dass Trump den FBI-Chef James Comey wegen der FBI-Ermittlungen über direkte Kontakte von Trumps Wahlkampfteam zu Russland entlassen hat.
Die Entlassung des FBI-Chef James Comey durch den US-Präsidenten Donald Trump kam unvermittelt. Offiziell begründet Trump seine Entscheidung mit James Comeys Führungsstil und dessen Verhalten in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton in der heißen Phase des Wahlkampfs. Die Demokraten vermuten, dass der Präsident die möglichen direkten Kontakte seines Wahlkampfteams zu Russland vertuschen möchte - das FBI ermittelt seit einiger Zeit auf diesen Verdacht hin.
Auch die Deutschen sind zum großen Teil (61 Prozent) der Meinung, dass der Grund der Kündigung die FBI-Ermittlungen über Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland sind. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage. Nur wenige glauben, dass der wichtigste Grund Comeys Verhalten in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton war (6 Prozent). Ebenso halten nur 5 Prozent Comeys Führungsstil für die Ursache. 9 Prozent vermuten andere Gründe.
Es werden in den Medien auch Parallelen zur Watergate-Affäre gesucht und weitreichende Folgen prophezeit. Ob der Skandal dauerhaft negative Auswirkungen auf Trumps Präsidentschaft hat, sehen die Befragten differenzierter. 43 Prozent sind der Meinung, dass Trumps Ruf dauerhaft beschädigt sein wird. Gut jeder Zehnte (12 Prozent) ist sogar davon überzeugt, dass die Entlassung zu einem Amtsenthebungsverfahren führen wird. Ein Viertel (26 Prozent) glaubt, dass es keine dauerhaft negativen Folgen für Trump und seine Präsidentschaft hat.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1094 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 12.05. und 16.05.2017 repräsentativ befragt.
Foto: Pablo Martinez Monsivais/AP/dpa