Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Donald Trump wird von den Deutschen als deutlich weniger verträglich und gewissenhaft als Angela Merkel oder Martin Schulz wahrgenommen.
Nicht erst seit seiner Inauguration als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika im Januar dieses Jahres sorgt Donald Trump für heftige Diskussionen auf dem politischen Parkett. Auch außerhalb der politischen Zirkel werden die Person Trump und dessen Politik-Stil kritisch wahrgenommen. So schätzen die Deutschen Donald Trump als deutlich extrovertiert, neurotisch und wenig verträglich, wenig gewissenhaft und eher durchschnittlich offen gegenüber neuen Erfahrungen ein. Vergleicht man die Persönlichkeitsbewertungen Trumps mit jenen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz, zeigt sich ein diametral verschiedenes Bild. So werden Schulz und Merkel im Vergleich mit Trump eine höhere Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit, einhergehend mit geringerem Neurotizismus zugeschrieben. Auch beim Thema wahrgenommene Extraversion landen Schulz und Merkel hinter Trump. In etwa gleichauf werden alle drei Politiker beim Thema Offenheit bewertet, wobei Schulz hier leicht vor den beiden anderen liegt. Die zeigt unsere YouGov-Studie „Donald Trump aus Sicht der Deutschen“. Die Befragten konnten dabei die Persönlichkeit Donald Trumps anhand von 20 Persönlichkeitsfaktoren auf Basis des psychologischen „Big 5-Modells“ bewerten. Anschließend wurden die Bewertungen auf die fünf Dimensionen Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Offenheit aggregiert.
Betrachtet man die Bewertungen der Persönlichkeitsfaktoren dabei im Detail, werden Trump am häufigsten die Eigenschaften „streitsüchtig“ (77 Prozent), „leicht aus der Ruhe zu bringen“ (57 Prozent), und „unorganisiert“ (53 Prozent) zugeschrieben. Mitgefühl oder Zuverlässigkeit attestieren ihm hingegen lediglich 2 Prozent beziehungsweise 5 Prozent der Befragten. Angela Merkel werden am häufigsten die Eigenschaften Selbstdisziplin und Ruhe, jeweils 55 Prozent, sowie Besonnenheit (46 Prozent) attestiert. Martin Schulz punktet unter anderem bei den Merkmalen Begeisterungsfähigkeit (32 Prozent), Offenheit (36 Prozent) und Zuverlässigkeit (24 Prozent).
Zudem steht die deutsche Bevölkerung den bisherigen Amtshandlungen des US-Präsidenten wenig wohlwollend gegenüber. Zwar hält sich der Anteil jener, die von den bisherigen Entscheidungen negativ überrascht waren und jener, die sagen Ihre Erwartungen seien erfüllt worden, in etwa die Waage (38 Prozent zu 35 Prozent), doch nur 8 Prozent der Deutschen zeigen sich von den politischen Entscheidungen Trumps, positiv überrascht. Das Bild der mehrheitlich negativen Bewertung der Politik Trumps zeigt sich auch bei Aufschlüsslung der Ergebnisse nach Parteineigung. So lehnen die Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien die politischen Entscheidungen Trumps mehrheitlich ab. Uneinig zeigen sich hier hingegen die Anhänger der AfD. Jeweils 28 Prozent von ihnen sind sowohl positiv wie auch negativ von den Amtshandlungen überrascht und für 30 Prozent haben sich die Erwartungen erfüllt.
Und auch in Deutschland können sich ein Viertel der Deutschen (26 Prozent) vorstellen, dass es ein Politiker mit ähnlichen Vorhaben wie Donald Trump in den nächsten Jahren in die Regierung schaffen kann. Gleichzeitig würden es immerhin 17 Prozent der Befragten begrüßen, wenn ein Politiker wie Trump in den nächsten Jahren zum deutschen Bundeskanzler gewählt würde. Die Zustimmung fällt dabei am stärksten unter AFD-Anhängern aus.
Die Studie kann nach Angabe der Kontaktdaten kostenlos unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://yougov.de/trumpaussichtderdeutschen
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden fürd dieStudie 1.035 Personen im Zeitraum vom 20. bis 23. Februar 2017 repräsentativ befragt.
Bild: dpa