Allgemein fühlen sich die Deutschen sicher, bei konkreten Bedrohungen ist sowohl die Bedrohung als auch die Nicht-Bedrohung wenig intensiv.
Es ist mittlerweile eines der entscheidenden Themen im beginnenden Vorwahlkampf: Die CDU will „Sicherheit durch einen starken Staat“ und die Sozialdemokraten sehen das Thema als „ursozialdemokratisch“.
Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt nun, wie sicher sich die Deutschen allgemein fühlen und durch welche konkreten Bedrohungen sie sich wie stark gefährdet sehen.
Rund drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) fühlen sich in Deutschland allgemein sicher.
Ein Viertel (25 Prozent) tut das nicht. In der Frage gibt es keine großen Unterschiede zwischen den Wählern von CDU-CSU und der SPD. Bei den Anhängern der Union fühlen sich 75 Prozent im „Großen und Ganzen“ sicher, 23 Prozent tun das nicht. Bei den SPD-Wählern ist das Verhältnis 80 zu 20 Prozent.
Ein etwas größeres Unsicherheitsgefühl gibt es allerdings bei den Nichtwählern: Hier sagen 67 Prozent sie fühlen sich sicher und immerhin 27 Prozent sagen das Gegenteil.
Trotz der Tatsache, dass es keine weitverbreitete allgemeine Unsicherheit in Deutschland gibt, fühlen sich viele Deutsche von konkreteren Bedrohungen gefährdet.
Am meisten bedroht fühlen sich die Deutschen von der Internetkriminalität – das geben 62 Prozent der Befragten an. Auch von einem terroristischen Anschlag fühlen sich viele Deutsche bedroht (59 Prozent). In ähnlich großem Ausmaß gefährdet sehen sich die Deutschen durch Gewalt auf der Straße oder öffentlichen Plätzen (55 Prozent), Taschendiebstahl oder Trickbetrug (54 Prozent) und Haus- und Wohnungseinbruch (52 Prozent).
Doch bei den fünf Top-Bedrohungen ist die Intensität der Bedrohung und Nicht-Bedrohung ist eher gering, in beiden Gruppen wählen die meisten Befragten die „eher“ Antwortoption (jeweils zwischen 33 und 41, beziehungsweise 28 und 36 Prozent). Bei den zuvor genannten Bedrohungen sieht sich rund jeder fünfte Deutsche (zwischen 19 und 23 Prozent) „sehr bedroht“. Überhaupt nicht bedroht von den fünf Top-Bedrohungen fühlen sich – mit einer Ausnahme – nur 5 bis 8 Prozent der Befragten.
Keine Gefährdung sehen die Deutschen hingegen mehrheitlich bei ihren Finanzen und dem Thema Krieg. Die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) sagen sie sind aktuell nicht von wirtschaftlicher Not bedroht, doch nur etwas weniger Befragte (46 Prozent) sind dies der eigenen Aussage nach. Rund zwei Drittel (63 Prozent) fühlen sich aktuell nicht von Krieg bedroht, ein Drittel dagegen schon (32 Prozent).
Auch wenn – wie eine andere Umfrage ergab – in Deutschland und auch international viele Befragte es für möglich halten, dass es in den nächsten vierzig Jahren zu einem erneuten großen Krieg kommt, sehen die meisten aktuell keine Kriegsgefahr.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1032 Personen im Zeitraum vom 20. bis 24. Januar 2017 repräsentativ befragt.
Bild: DPA