Wie weiter vorgehen gegen den IS? Die Deutschen selber zeigen sich zurückhaltender als ihre Mitbürger mit Migrationshintergrund und Muslime.
So geht es nicht weiter im Kampf gegen den IS sagen vor allem Migranten und Muslime in Deutschland in einer YouGov-Umfrage, die wir in Kooperation mit den Machern von Jung & Naiv durchgeführt haben.
Die Umfrage zeigt, dass 41 Prozent der Deutschen die aktuelle Unterstützung der Anti-IS Koalition durch die Bundesregierung für richtig und unterstützenswert halten. Doch nur 33 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund und nur 18 Prozent der Befragten muslimischen Glaubens sind zufrieden mit der derzeitigen Unterstützung der Bundesregierung im Kampf gegen den IS in Form von Aufklärungsflügen und Luftbetankungen.
Und offenbar rührt die Unzufriedenheit unter deutschen Muslimen und Befragten mit Migrationshintergrund weniger daher, dass diese gegen ein Engagement gegen den IS – aus welchen Gründen auch immer – sind.
Die Gruppe derer, die Beteiligung beim Kampf gegen den IS grundsätzlich ablehnen, ist etwa gleich groß bei den Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund (30 Prozent zu 28 Prozent). Nur etwas mehr Muslime sagen im Vergleich zur nichtmuslimischen Restbevölkerung, das Engagement gegen den IS sei grundsätzlich falsch (34 Prozent zu 28 Prozent).
Doch deutlich mehr Befragte mit nicht-deutschen Wurzeln sagen, Deutschland sollte im Krieg gegen den IS mehr tun und auch Ziele im Irak und Syrien bombardieren. 15 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund, aber nur 11 Prozent in der Deutschen ohne Migrationshintergrund sagen das.
Der Unterschied zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen ist sogar noch größer: Mehr als ein Viertel der deutschen Muslime (27 Prozent), aber nur 11 Prozent alle nicht-muslimischen Befragten wünschen sich das. Damit sagen fast drei Mal so viele Muslime, Deutschland sollte im Irak und Syrien stärker eingreifen und im Kampf gegen den Islamischen Staat auch vor Bombardierungen nicht zurückschrecken.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 2091 Personen im Zeitraum vom 14. Oktober bis 17. Oktober 2016 repräsentativ befragt.
Foto: Manu Brabo/AP/Press Association Images