Vier von zehn Deutschen finden es unangemessen, wenn Männer in der Öffentlichkeit weinen. Von den Männern selbst sogar noch mehr.
Während großer Fußballturniere wie der EM derzeit sieht man es häufiger im Fernsehen: Weinende Männer. Manch ein Spieler – und manch ein Fan – lässt beim Ausscheiden aus dem Turnier den Gefühlen freien Lauf.
Doch im Allgemeinen ist es bei vielen – vor allem Männern – verpönt, wenn das Mitglieder des „starken Geschlechts“ in der Öffentlichkeit weinen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.
Demnach sagen 47 Prozent der Männer, aber nur 33 Prozent der Frauen, es sei unangemessen für Männer, in der Öffentlichkeit zu weinen. Besonders interessant: Bei der Frage, ob es unangemessen ist, wenn Frauen in der Öffentlichkeit weinen, gibt es diesen Unterschied nicht. Hier sagen dies 29 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen.
Im Privatleben ist das Weinen sowohl bei Männern als auch bei Frauen hingegen deutlich akzeptierter. Allerdings sagen immerhin noch 22 Prozent der Männer, dass sie es unangemessen finden, wenn ihre Geschlechtsgenossen im Privaten weinen.
Insgesamt scheint es auch so zu sein, dass Frauen deutlich häufiger weinen als Männer. 30 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, innerhalb der vergangenen Woche geweint zu haben, weitere 27 Prozent innerhalb des vergangenen Monats. Bei den Männer sagten dies lediglich 13 bzw. 15 Prozent. Und 5 Prozent der Männer haben nach eigenen Angaben in ihrem Erwachsenenleben noch nie geweint.
Keinen Unterschied gibt es hingegen bei der Frage danach, ob die Menschen gerne weinen. Die beantworten 11 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen mit „Ja“.
Eine ähnliche Umfrage wurde von YouGov in den USA durchgeführt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1043 Personen im Zeitraum vom 24. bis 28. Juni 2016 repräsentativ befragt.
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