Im Kino, Theater und am Essenstisch ist das Telefonieren bei den meisten Deutschen verpönt. In der Bibliothek finden Viele SMS und Co. aber Ok.
In Augsburg wurde kürzlich eine neue Art von Fußgängerampel installiert. Zusätzlich zum normalen Lichtsignal sind dort in den Boden Rotlichter eingelassen, damit auch Handy-Dauernutzer stehenbleiben.
Das Smartphone ist in den vergangenen Jahren Omnipräsent geworden. Doch noch immer gibt es Orte, wo seine Benutzung verpönt ist. Die zeigt nun eine aktuelle YouGov-Umfrage, bei der sowohl nach dem Telefonieren als auch nach der sonstigen Benutzung von Smartphones gefragt wurde.
Generell ist letzteres deutlich eher akzeptiert als ersteres. Kein Wunder, macht das Schreiben von SMS und das Surfen im Internet doch deutlich weniger Lärm als ein Telefonat.
Doch am Essenstisch zum Beispiel sollte man das Mobiltelefon ganz stecken lassen. Auch Surfen und „Simsen“ finden dort nur 18 Prozent angemessen, 78 Prozent halten das für unangemessen. Beim Telefonieren sieht es sogar noch deutlicher aus, 89 Prozent finden das am Essenstisch unangemessen. Ganz ähnlich sieht die Situation zum Beispiel im Kino (Telefonieren: 95 Prozent unangemessen, andere Nutzung: 74 Prozent) und im Theater (96 bzw. 81 Prozent) aus.
Deutlich akzeptierter ist die Nutzung im Nah- und Fernverkehr. Hier findet die Mehrheit (53 bzw. 60 Prozent) auch das Telefonieren durchaus angemessen. Obwohl auch hier Fremde wohl oder übel mithören müssen, sagen lediglich 41 bzw. 34 Prozent, es sei unangemessen. Auch in der Bibliothek haben 43 Prozent der Befragten nichts gegen die Handy-Nutzung per se einzuwenden, allerdings finden nur 5 Prozent auch Telefonieren dort angemessen - 92 Prozent sind anderer Meinung.
Ziemlich akzeptiert ist die Handynutzung auch in der Kneipe. Mehr noch: Dass heutzutage Kneipenstreitereien über einzelne Informationen häufig dank Smartphone und Google gelöst werden, findet die überwältigende Mehrheit der Befragten (77 Prozent) gut. Lediglich 15 Prozent sagen, sie fänden es nicht gut, strittige Fragen auf diese Weise zu lösen.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1199 Personen im Zeitraum vom 22. bis 26. April 2016 repräsentativ befragt.