Griechenland verhandelt wieder über neue Kredite. Einen baldigen Grexit halten zwar mehr Deutsche für wahrscheinlich als zuletzt – aber deutlich weniger als bis zum Sommer.
In Athen wird wieder verhandelt. Der griechische Staat benötigt neue Kredite, die Gläubiger fordern weitere Reformen. Und obwohl die Verhandlungen schwierig sind, glauben beide Seiten an eine schnelle Einigung. Von einem Verlassen des Euroraums ist auf jeden Fall nicht die Rede.
Trotzdem ist der Anteil der Deutschen, die einen baldigen „Grexit“ für wahrscheinlich halten, leicht gestiegen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage, in der wie schon in den Monaten zuvor gefragt wurde, für wie wahrscheinlich die Menschen einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone innerhalb der kommenden sechs Monate halten.
Demnach sagen derzeit 23 Prozent der Befragten, ein baldiger Grexit sei wahrscheinlich. Das ist zwar der höchste Wert seit Monaten – aber noch weit entfernt von den Umfrageergebnissen im vergangenen Jahr.
Auch der Anteil derer, die einen Grexit für wünschenswert halten, ist ganz leicht um 4 Prozentpunkte auf 37 Prozent gestiegen, 43 Prozent sprechen sich dagegen aus. Auch bei dieser Frage sah das im vergangenen Jahr allerdings noch ganz anders aus.
Derzeit haben zudem die Grexit-Gegner unter den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien zumindest eine relative Mehrheit. So sind zum Beispiel 53 Prozent der SPD-Wähler für einen Grexit, 33 Prozent dagegen. Bei den Anhängern der Union ist der Abstand etwas kleiner (49 zu 37 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden zuletzt 1125 Personen im Zeitraum vom 12. bis 15. April 2016 repräsentativ befragt.
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