Mehr als die Hälfte der deutschen Oscar-Interessierten ist dafür, di Caprio als besten Hauptdarsteller auszuzeichnen. Bei den Hauptdarstellerinnen ist es knapper.
Die Statistik-Experten von FiveThirtyEight sind sich sicher, die Wettanbieter ebenso: Wenn Ende des Monats jemand den Academy Award (alias "Oscar") als bester Hauptdarsteller erhält, dann ist dieser jemand Leonardo di Caprio.
Und auch die deutsche Bevölkerung würde di Caprio mit großer Mehrheit auszeichnen, während es bei der Wahl zur besten Hauptdarstellerin, deutlich knapper wäre. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei wurden jene Befragten, die die Berichterstattung zur Oscar-Verleihung mindestens "ein wenig" verfolgen, gebeten, aus den in den beiden Kategorien nominierten jeweils ihren Favoriten auszuwählen.
Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) wählte dabei Leonardo di Caprio zum besten Hauptdarsteller. Das sind fünf mal so viele Stimmen wie der Zweitplatzierte Matt Damon, den 11 Prozent für seine Rolle in "Der Marsianer" auszeichnen würden. Leonardo di Caprio, der im Film "The Revenant" den Trapper Hugh Glass spielt, ist übrigens bei Männern (57 Prozent) und Frauen (55 Prozent) gleichermaßen deutlicher Favorit - obwohl er lange Zeit (nicht zuletzt aufgrund seiner Rolle in "Titanic") vor allem weibliche Fans hatte.
Bei den Hauptdarstellerinnen wäre das Rennen allerdings deutlich knapper: Cate Blanchett würden für ihre Rolle in "Carol" 22 Prozent mit dem Oscar auszeichnen, bei mit 26 Prozent etwas mehr Befragten würde Jennifer Lawrence für ihre Schauspielleistung in "Joy" gewinnen. Als große Favoritin gilt indes Brie Larson, die in der Umfrage kaum Stimmen (4 Prozent) bekommt. Allerdings läuft "Raum", der Film, für den Sie nominiert ist, auch erst im März in den deutschen Kinos an.
#OscarsSoWhite
Überschattet werden die Oscar-Verleihungen in diesem Jahr allerdings vom Boykott mehrerer schwarzer Filmstars. Sie bemängeln, dass in den wichtigsten Kategorien nur Schauspieler mit weißer Hautfarbe nominiert wurden. Das hatte, wie eine YouGov-Umfrage zeigte, auch in der schwarzen US-Bevölkerung für Empörung gesorgt, während die meisten Weißen der Meinung waren, dass dies einfach an der besseren schauspielerischen Leistung der Nominierten liege.
Auch in Deutschland wurde diese Frage in einer YouGov-Umfrage gestellt. Allerdings gab es hierzulande neben "Diskriminierung" und "bessere Schauspielleistung" auch die Möglichkeit, "weder noch" oder "beides" auszuwählen. Das taten insgesamt 38 Prozent der Befragten, während 21 Prozent Diskriminierung als Hauptgrund für die Nominierung nur weißer Schauspieler sehen und 29 Prozent eine bessere Schauspielleistung.
Welcher Schauspieler und welche Schauspielerin einen Oscar erhalten sollte, darüber wurden auf Basis des YouGov Omnibus 1477 Personen im Zeitraum vom 12. bis 16. Februar 2016 repräsentativ befragt. Zur möglichen Diskriminierung bei der Nominierung wurden 1246 Personen zwischen 12. und 16. Februar 2016 repräsentativ befragt.
Foto: Francois Mori/AP/Press Association Images
