Die Mehrheit der Deutschen findet, Mützen und Kappen sollten drinnen abgenommen werden. Junge Erwachsene sehen das etwas anders.
Gerade in der Erziehung sorgt die Angemessenheit und Unangemessenheit von Kleidung immer wieder für Diskussionen. So verbot eine Realschule in Baden-Württemberg im Sommer nicht nur Hotpants und Miniröcke, sondern auch extrem weite „Baggy-Jeans“ und andere als anstößig empfundenen Kleidungsstücke.
Und obwohl die Kleiderordnung damals als „Hotpants-Verbot“ tituliert und diskutiert wurde, finden deutlich mehr Deutsche das Tragen etwa von zerrissener Kleidung und Jogginghosen in der Öffentlichkeit unangemessen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach sagen zwei von drei Befragten (66 Prozent), zerrissene Kleidungsstücke seien unangemessen, 60 Prozent sagen dies über Jogginghosen. Weit heruntergezogene „Baggy-Pants“ finden sogar 70 Prozent unangemessen, während nur jeder Dritte (31 Prozent) dies über kurze, enge Röcke & Hosen sagt. Kleidung, die andere Menschen aufgrund des Aufdrucks verletzen könnten, lehnen sogar 79 Prozent ab.
Auffällig – wenn auch wenig überraschend: Bei allen abgefragten Kleidungsstücken sagen die jüngeren Befragten häufiger als die älteren, dass sie auch in der Öffentlichkeit angemessen sind.
Deutlich wird dieser Altersunterschied auch bei der Frage danach, ob Mützen oder Kappen in geschlossenen Räumen abgesetzt werden sollten. Dies bejaht nämlich nur gut ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen (36 Prozent), aber doppelt so viele Über-55-Jährige (72 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden in Deutschland 1177 Personen im Zeitraum vom 13. bis 17. November 2015 repräsentativ befragt.
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