Jeder sechste Deutsche glaubt, dass die Apokalypse nah ist. Wahrscheinlichste Gründe: Klimawandel und ein Atomkrieg.
Theorien zum Weltuntergang gibt es so viele wie Filme zu dem Thema. Doch bislang ist die Erde von einem apokalyptischen Ereignis, das die gesamte Menschheit oder einen großen Teil von ihr auslöscht, verschont geblieben. Auch nach dem Ende des Maya-Kalenders im Dezember 2012 ging alles seinen gewohnten Gang.
Doch immerhin jeder sechste Deutsche kann sich gut vorstellen, dass er ein solches apokalyptisches Ereignis noch miterlebt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Demnach halten es 4 Prozent der Befragten für „sehr“ und weitere 13 Prozent für „eher wahrscheinlich“, dass so etwas noch zu ihren Lebzeiten passiert. 33 Prozent halten dies für eher unwahrscheinlich, 40 Prozent für sehr unwahrscheinlich.
Doch während in den mysthischen Vorhersagen Nostradamus‘ sowie der unterschiedlichsten Sektenanführer – und nicht zu vergessen der Offenbarungsgeschichte in der Bibel - übernatürliche Kräfte für den Weltuntergang sorgen, halten die meisten Deutschen ganz irdische Gründe für die wahrscheinlichsten Auslöser: Jeweils jeder vierte Deutsche hält einen Atomkrieg (27 Prozent) oder den Klimawandel (23 Prozent) für den Auslöser. Abgeschlagen auf Platz drei folgen weltweite Revolutionen und Unruhen (11 Prozent). Kaum jemand glaubt an eine Invasion von Außerirdischen (2 Prozent), Zombies (1 Prozent) oder das Jüngste Gericht (4 Prozent).
Ihre eigenen Überlebenschancen schätzen die Deutschen dabei schlechter ein als die Amerikaner. Während hierzulande nur 13 Prozent der Befragten glauben, dass sie länger als die meisten anderen überleben würden, tun dies in den USA zweieinhalb Mal so viele (32 Prozent). 57 Prozent der Deutschen glauben, dass sie genauso lange überleben würden wie die meisten anderen und jeder Zehnte (10 Prozent) schätzt seine eigenen Chancen geringer ein als die der Menschen in seiner Umgebung.
Dabei ist die beliebteste Überlebensstrategie in beiden Ländern die gleiche: Eine Mehrheit in den USA wie in Deutschland* würde in der Nähe ihres zu Hauses bleiben. Hierzulande würde das die Hälfte der Befragten (50 Prozent) tun – doppelt so viele, wie flüchten und woanders einen sicheren Ort suchen würden (26 Prozent). Jeder Vierte (25 Prozent) weiß nicht, was er tun würde. Dabei macht es in Deutschland – im Gegensatz zu den USA – kaum einen Unterschied, ob die Befragten in der Stadt oder auf dem Land wohnen: 48 Prozent Zu-Hause-Bleibern in der Stadt stehen 56 Prozent auf dem Land entgegen.
* Da es in Deutschland eine „Weiß nicht“-Option gab, in den USA aber nicht, sind die genauen Zahlen nicht direkt vergleichbar.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1126 Personen im Zeitraum vom 2. bis 5. Juni 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: United States Department of Energy (Gemeinfrei)