Mehr als jeder dritte Deutsche findet, dass eher die Mutter bei einem kleinen Kind zu Hause bleiben sollte. Doch viele bewundern auch Männer, die für die Erziehung zu Hause bleiben.
Immer mehr Väter nehmen Elternzeit. Trotzdem sind es noch immer meist die Mütter, die beim Nachwuchs zu Hause bleiben. So bleiben die meisten frischgebackenen Väter auch heute noch nur zwei Monate zu Hause.
Allerdings glauben viele Deutsche auch, dass es für ein sehr kleines Kind besser ist, wenn die Mutter zu Hause bleibt, um sich um die Erziehung zu kümmern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei gab gut ein Drittel der Befragten (37 Prozent)an, es sei für die Entwicklung am besten, die Mutter bleibe zu Hause. Fast niemand (1 Prozent) glaubt, ein zu Hause bleibender Vater sei besser, drei von fünf Befragten (59 Prozent) sagen, es sei egal, welches Elternteil zu Hause bleibt. (Dass beide Eltern zu Hause bleiben, stand nicht zur Auswahl.)
Frauen und Männer beantworten die Frage dabei nahezu gleich, auch die Altersunterschiede sind vernachlässigbar. Zwar finden zum Beispiel mehr Über-55-Jährige (42 Prozent, 18- bis 24-Jährige: 32 Prozent), es sei besser, wenn die Mutter zu Hause bleibt. Aber auch dort hält es die größte Gruppe (57 Prozent) für egal, wer sich kümmert.
Einen etwas größeren Unterschied macht die politische Einstellung: Während zum Beispiel bei den Anhängern der Grünen lediglich 20 Prozent das traditionelle Bild der Mutter, die zu Hause bleibt, bevorzugen, tun dies bei den Anhängern der Union 45 Prozent.
Trotzdem ist das Ansehen von „Stay-at-home-Dads“ in Deutschland gut. Wenn sie erfahren, dass ein Mann zu Hause bleibt, um sich um die Kindererziehung zu kümmern, sagt fast niemand (3 Prozent), seine Meinung von ihm würde sich zum Negativen verändern. Bei der Hälfte der Befragten (50 Prozent) würde sich die Meinung nicht ändern, bei immerhin 40 Prozent zum Besseren.
Allerdings: Die eigenen Geschlechtsgenossen sind nicht ganz so aufgeschlossen. Unter Männern würde sich lediglich bei jedem Dritten (33 Prozent) die Meinung zum Positiven verändern, bei den Frauen dagegen bei knapp der Hälfte (47 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1411 Personen im Zeitraum vom 16. bis 19. Juni 2015 repräsentativ befragt.
Fotos: Niklas Larsson/AP/Press Association Images / Dominic Lipinski/PA Wire/Press Association Images (Umfragebild)