Viele Deutsche haben ihren Posteingang im Griff

Juni 16, 2015, 12:00 vorm. GMT+0

Ungelesene Mails im privaten Posteingang lösen bei vielen Menschen Stress aus. Deshalb halten die meisten deren Zahl möglichst gering.

Im März machte auf Twitter ein Bild die Runde, das die Menschheit in zwei Gruppen aufteilte: In jene, die jede E-Mail sofort lesen und so den eigenen Posteingang sauber halten, und jene, die mitunter mehrere tausend ungelesene Mails haben.

Die Mehrzahl der Deutschen - wie auch der Amerikaner - gehört eher der ersteren Gruppe an und fühlt sich von zu vielen ungelesenen Mails im Posteingang gestresst. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.

Die überwältigende Mehrheit der Befragten (86 Prozent) versucht demnach, die Anzahl ungelesener Nachrichten im privaten Maileingang auf Null zu bekommen. Nur jeder Zehnte (10 Prozent) befolgt diesen Ansatz nicht. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen oder zwischen Männern und Frauen.

Viele sind – zumindest, was das private Mailkonto angeht – erfolgreich in diesem Unterfangen. Denn in der Umfrage wurden die Befragten auch gebeten, anzugeben, wie viele ungelesene Mails sie gerade im Posteingang haben. 39 Prozent sagten, die Zahl liege momentan bei Null – und beim größten Teil des Restes liegt die Anzahl nicht besonders hoch: 26 Prozent gaben an, zwischen 1 und 9 ungelesenen Mails zu haben, bei weiteren 25 Prozent lag die Zahl zwischen 10 und 49. Nur ein Bruchteil der Befragten (1 Prozent) hatte über 1000 ungelesene Mails im Posteingang.

Vermutlich ein Grund für das Streben nach einem leeren Posteingang: Zu viele ungelesene Mails lösen bei vielen Deutschen Stress aus. Schon bei zehn ungelesenen Mails fühlt sich jeder sechste Befragte (18 Prozent) „eher“ oder „sehr gestresst“, bei 100 ungelesenen Mails ist es schon jeder Zweite (50 Prozent). Und zwei Drittel (68 Prozent) fühlen sich bei 1000 ungelesenen Mails im privaten Maileingang gestresst. Nur jeder Vierte (24 Prozent) sagt, auch bei so vielen ungelesenen E-Mails fühle er sich „eher“ oder „gar nicht gestresst“.

Am entspanntesten sehen so viele Mails noch die 35- bis 44-Jährigen. Von ihnen fühlen sich nur 61 Prozent von so vielen ungelesenen Mails gestresst. Bei den 18- bis 24-Jährigen, die eine Welt ohne Internet und E-Mail gar nicht mehr erlebt haben, tun dies mehr als drei Viertel (77 Prozent).

Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1123 Personen im Zeitraum vom 9. bis 12. Juni 2015 repräsentativ befragt.

Fotos: Edward Smith/EMPICS Entertainment