Viele Sprichwörter enthalten in den Augen der Bevölkerung eine Menge Wahrheit. Besonders jene, in denen es um Geld geht.
Hunderte Sprichwörter gibt es im deutschen Sprachraum. Manche sind nur regional verbreitet, andere kennt man überall in Deutschland.
Die meisten von ihnen vereinfachen zwar die Realität. Und doch spiegeln sie diese in den Augen vieler Menschen oft wider. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage. Dabei wurden den Befragten insgesamt zehn Sprichwörter vorgelegt, deren Realitätsgehalt sie bewerten sollten.
Bei jedem der zehn Sprichwörter sagte über die Hälfte der Befragten, dass es „voll und ganz“ oder „eher“ die Realität widerspiegelt. Die höchsten Zustimmungsraten erreichten dabei zwei Sprichwörter zum Thema Geld: „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“ enthält nach Ansicht von drei von vier Befragten (74 Prozent) viel Wahrheit, nur gut jeder Sechste (18 Prozent) ist anderer Meinung. Dem Sprichwort „Bei Geld hört die Freundschaft auf“ stimmen fast genauso viele Befragte (73 Prozent) zu.
Am wenigsten mit der Realität hat nach Ansicht der Befragten „Der klügere gibt nach“ zu tun: Nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten sagt, dass der Satz die Realität widerspiegelt, 37 Prozent sagen, dass er dies nicht tue.
Auffällig ist dabei, dass nahezu alle Sprichwörter unter den jüngeren Befragten nicht nur unbekannter sind als unter den älteren, sondern ihnen dort auch weniger Glauben geschenkt wird. Besonders deutlich ist dieser Unterschied bei einem weiteren Sprichwort, in dem es um Geld geht. „Geld stinkt nicht“ – ein Sprichwort, dass angeblich vom römischen Kaiser Vespasian (0 bis 79 n. Chr.) geprägt wurde – stimmt in den Augen von drei Vierteln (74 Prozent) der Über-55-Jährigen mit der Realität überein. Nur gut jeder Fünfte (22 Prozent) würde dem widersprechen, nahezu keinem ist das Sprichwort unbekannt. Ganz anders das Bild bei den 18- bis 24-Jährigen. Dort sagt nicht einmal die Hälfte der Befragten (43 Prozent), dass das Sprichwort die Realität widerspiegelt, jeder Dritte (32 Prozent) sagt das Gegenteil. Und immerhin jeder Siebte (14 Prozent) sagt, das Sprichwort sei ihm unbekannt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1.339 Personen im Zeitraum vom 28. April bis 1. Mai 2015 repräsentativ befragt.
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