Mehr als die Hälfte der Deutschen wurde schon einmal für zu schnelles Fahren bestraft. Nur jeder Dritte davon fühlte sich dabei ungerecht behandelt.
Gut 3000 Menschen sterben pro Jahr auf deutschen Straßen, knapp 400.000 werden dort verletzt. Viele Unfälle passieren dabei aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit. Und das, obwohl denen, die beim Rasen erwischt werden, Strafen bis hin zum Fahrverbot drohen.
Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) wurde schon einmal beim zu schnellen Fahren erwischt. Die meisten von ihnen fanden die ihnen aufgedrückte Strafe allerdings angemessen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Umfrage.
Demnach betrachten gut zwei von drei erwischten Temposündern (69 Prozent) ihre Strafe* als „voll und ganz" oder "eher" angemessen, nur knapp jeder Dritte (30 Prozent) fand die Strafe "eher" oder "ganz und gar" unangemessen. Diese Einschätzung zieht sich dabei durch alle Alters- und Bevölkerungsgruppen - auch wenn Männer deutlich häufiger (66 Prozent) angeben, schon einmal bestraft worden zu sein als Frauen (49 Prozent).
Um die Autofahrer auf die Gefahren von zu schnellem Fahren aufmerksam zu machen, gibt es seit 2013 zweimal im Jahr einen „Blitzmarathon“, bei dem 24 Stunden lang an tausenden Stellen im ganzen Land Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Am Donnerstag (16. April) ist es wieder soweit – und diesmal nehmen 22 europäische Länder teil.
Doch in den Augen der Bevölkerung wirkt ein solcher Aktionstag nur kurze Zeit. Drei von vier Deutschen (74 Prozent) sind der Meinung, dass der Blitzmarathon nur Folgen am Aktionstag hat und am nächsten Tag wieder gerast wird. Nur jeder Fünfte (19 Prozent) glaubt an langfristige Folgen, weil durch die Aktion auf das Thema aufmerksam gemacht wird.
* Bei mehrmals erwischten Verkehrssündern wurde nach der Bewertung der "höchsten" erhaltenen Strafe gefragt.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1065 Personen im Zeitraum vom 10.04. bis 14.04.2015 repräsentativ befragt. Davon gaben 608 Befragte an, schonmal für zu schnelles Fahren bestraft worden zu sein.
Fotos: dpa