Sieben von zehn Deutschen würden sich bei Krankheitssymptomen selbst isolieren

April 30, 2020, 4:00 vorm. GMT+0

Eine weltweite, gemeinsame COVID-19-Studie von YouGov und dem Imperial College London umfasst Fragen zum selbstisolierenden Verhalten der Deutschen und weiterer 28 Nationen

Köln, 30.04.2020. Für wie notwendig halten Menschen in Deutschland derzeit Selbstisolation bei potenziellen Krankheitssymptomen, die auf das Coronavirus hinweisen? Was sind die Möglichkeiten der Bundesbürger, sich selbst zu isolieren und wie hoch ist die Bereitschaft? Eine internationale Studie von YouGov in Kooperation mit dem Imperial College London hat herausgefunden, dass sieben von zehn der deutschen Befragten (69 Prozent) sich freiwillig in Selbstisolation begeben würden, wenn sie sich krank fühlten oder Symptome, wie trockenen Husten, Fieber, Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns, Atemnot oder Atembeschwerden hätten. 20 Prozent würden dies nicht freiwillig tun. Unter den insgesamt 29 befragten Nationen geben am häufigsten die Briten (90 Prozent) an, sich bei potenziellen Krankheitssymptomen selbst zu isolieren, gefolgt von den Schweden und Brasilianern mit jeweils 87 Prozent. Der Mittelwert aller befragten Nationen liegt bei 73 Prozent.

Für deutsche Mehrheit wäre Einhaltung von Selbstisolation leicht

Falls ihnen durch Gesundheitsbehörden oder -experten eine siebentägige Selbstisolation empfohlen würde, gibt über die Hälfte der deutschen Befragten (53 Prozent) an, dass sie die Einhaltung dieser als leicht empfinden würde. Einer von Fünf (19 Prozent) sähe die Umsetzung als schwierig an. Am zuversichtlichsten sind bei dieser Frage im Ländervergleich die Schweden: 78 Prozent der schwedischen Bevölkerung geben an, die Einhaltung einer empfohlenen siebentägigen Selbstisolation als leicht zu empfinden. Die Mittelwerte aller 29 befragten Länder liegen bei 64 Prozent jener, welche die Einhaltung als leicht ansehen würden, und bei 16 Prozent derjenigen, die angeben, dies nicht zu tun.

Große Bereitschaft zur Selbstisolation unter den Deutschen, auf internationaler Ebene sogar noch mehr

Große Einigkeit herrscht bei der Frage, inwieweit die Deutschen generell willens wären, sich auf Empfehlung von Gesundheitsbehörden oder -experten selbst zu isolieren: vier von fünf Befragten (80 Prozent) sind dazu bereit, nur 6 Prozent nicht. 9 Prozent geben an, weder das eine noch das andere zu sein. Beim internationalen Vergleich sind es sogar 86 Prozent, welche Bereitschaft zur Selbstisolation nach Empfehlung durch Gesundheitsbehörden etc. zeigen. 4 Prozent der 29 befragten Nationen sind dazu nicht bereit, 8 Prozent sind unentschlossen.

Methode

Die Umfragedaten von 4.018 befragten Deutschen und insgesamt 57.467 Personen aus 29 Ländern stammen aus der Zusammenarbeit von YouGov und Experten des Institute of Global Health Innovation (IGHI) am Imperial College London. Die 29 Länder umfassende Umfrage wurde entwickelt, um eine Verhaltensanalyse darüber zu liefern, wie die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf COVID-19 reagieren. Die Daten sind über ein IGHI-Dashboard öffentlich verfügbar und zugänglich. Um öffentliche Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt in Zeiten der Krise und bei der Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen, werden die Daten Forschern auf der ganzen Welt kostenfrei zur Verfügung gestellt.

„In dieser Zeit der Krise sind Offenheit und Transparenz wichtig, um zeitnahe, evidenzbasierte Entscheidungen von Regierungen und Gesundheitssystemen zu ermöglichen“, so Melanie Leis, Director der Big Data and Analytical Unit des IGHI. „Durch die Veröffentlichung unserer Daten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse hoffen wir, dass diese Arbeit eine wichtige Rolle in den laufenden Strategieplanungen zur Bekämpfung dieser Pandemie spielen wird.“

Pressekontakt:

YouGov Deutschland GmbH
Anne-Kathrin Sonnenberg
PR Manager
Tel.: +49 (0) 221 420 61 – 444
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