Berlin, 16. August 2017. Mehr als ein Drittel der Wähler in Deutschland weiß nicht mehr, was sie bei der Bundestagswahl 2013 gewählt haben. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov in Zusammenarbeit mit dem Magazin Cicero hervor. Cicero veröffentlicht die Zahlen exklusiv in seinem am Donnerstag erscheinenden Wahlsonderheft. Für die repräsentative Online-Umfrage befragte YouGov im Juli 2017 4.000 Wahlberechtigte und verglich die Angaben von 1.059 Personen davon mit den Angaben, die diese Personen bereits unmittelbar nach der Bundestagswahl 2013 zu ihrem Wahlverhalten angegeben hatten. Obwohl also den gleichen Personen die gleiche Frage gestellt wurde, stimmen die Antworten nur in 61 Prozent der Fälle überein. 39 Prozent der Befragten hingegen können oder wollen sich nicht daran erinnern, was sie beim letzten Mal gewählt haben. Zwei Muster treten bei ihren Antworten zutage: Erstens passen die Befragten auch ihre Rückerinnerung an ihr geplantes Wahlverhalten 2017 an. Zweitens sind Verschiebungen zwischen Union und FDP sowie zwischen SPD und Grünen auffallend häufig, es zeigen sich also bestimmte Koalitionsmuster.
„Die Zahlen zeigen, wie volatil und damit wenig vorhersehbar das Wählerverhalten der Deutschen inzwischen geworden ist“, so der Politikwissenschaftler Thorsten Faas von der Universität Mainz. Für die Meinungsforschung sei das eine große Herausforderung, da die sogenannte Recall-Frage nach dem Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl eine wichtige Eichgröße für Gewichtungen von Wahlumfragen darstelle.
Zuletzt hatten sich Demoskopen an Wahlabenden mehrfach für Vorwahlumfragen rechtfertigen müssen, die deutlich vom tatsächlichen Wahlergebnis abwichen.
So erschienen im Cicero Sonderheft.
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