Deutsche fordern nach den Attacken eine bessere weltweite Zusammenarbeit der Geheimdienste und verstärkte Gesetze zur IT-Sicherheit.
In den vergangenen Tagen gab es weltweit massive Cyber-Angriffe unter dem Namen "WannaCry". Opfer waren Verbraucher, Unternehmen und Behörden. Zehntausende Computer und die darauf enthaltenen Daten wurden von Erpressertrojanern infiziert und verschlüsselt. Die Betroffenen sollen Lösegeld zahlen, um ihre Daten zu retten.
Die Verantwortung liegt für die Deutschen klar beim Staat und dessen Organen. So finden gut vier von fünf Deutschen, dass Geheimdienste weltweit besser zusammenarbeiten sollten, wenn es um IT-Sicherheit geht. Ebenfalls fordern jeweils 78 Prozent, dass die Politik die Gesetze zur IT-Sicherheit verstärken muss und dass staatliche Behörden Verbraucher besser über die Risiken von Cyberkriminalität aufklären müssen.
Auf der anderen Seite sind aber auch 77 Prozent der Befragten der Meinung, es sei die eigene Verantwortung der Internet-Nutzer und Unternehmen, ihr Nutzungsverhalten entsprechend der höheren Risiken anzupassen. Wenig vertrauen die Nutzer dabei Anti-Viren-Programmen. Nur ein Drittel (34 Prozent) ist davon überzeugt, dass diese ausreichend vor Cyber-Angriffen schützen.
Sicherheitsempfinden im Netz weiterhin hoch
Trotz des großen medialen Echos ist das Sicherheitsempfinden der Deutschen im Internet unverändert hoch. Dies zeigt ein Vergleich mit einer YouGov-Befragung vor zwei Wochen. 61 Prozent der Befragten fühlen sich nach der Attacke sicher, vor der Attacke waren es 59 Prozent.
Besonders jüngere Generationen wollen Online Shopping einschränken
Dieses unverändert hohe Empfinden spiegelt sich in unterschiedlichen Bereichen wieder. So beispielswiese beim Online-Shoppingverhalten: 79 Prozent geben an, dass sie nichts ändern werden. Jedoch sind 13 Prozent der Deutschen unsicher und geben an, sie wollen Onlineeinkäufe reduzieren (10 Prozent) oder sogar ganz vermeiden (3 Prozent). Besonders sensibel auf die Cyber-Attacken reagieren die 18- bis 29-jährigen Online-Shopper. Von ihnen geben 16 Prozent an, Einkäufe im Internet einschränken zu wollen.
Durch die Angriffe erhoffen sich Versicherer einen Zuwachs im Bereich Cyber-Policen. Ein Großteil der Deutschen (71 Prozent) kann sich grundsätzlich nicht vorstellen, in den nächsten 12 Monaten eine Versicherung abzuschließen, um sich gegen Cyber-Risiken abzusichern. Immerhin 15 Prozent der Befragten sind jedoch offen, über solche Versicherungen nachzudenken, insbesondere die Altersgruppe zwischen 24 und 34 (18 Prozent).
Die weitere Einstellung der Deutschen gegenüber Cyber-Risiken hängt davon ab, ob es weitere Attacken geben wird oder nicht. Experten warnen vor weiteren Angriffen.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 926 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 16.05. und 19.05. 2017, 1083 Personen ab 18 Jahren zwischen dem 28.04. und 02.05.2017 und 1375 Personen ab 18 Jahren am 18.05.2017 repräsentativ befragt.