Viele Autofahrer würden ihr Auto auch freiwillig stehen lassen, wenn ihre Kommune sie dazu auffordert.
An Silvester wurden Sie vielerorts wieder überschritten, die zulässigen Feinstaubgrenzwerte. Zum Jahreswechsel war das Silvesterfeuerwerk verantwortlich, doch meistens sind es Autos. Immer wieder werden in deutschen Städten die zulässigen Grenzwerte für die gesundheitsschädlichen Partikel überschritten. Nach Rügen der EU-Kommission und Anwohnerklagen will die Umweltministerin Barbara Hendricks den Kommunen nun neue Möglichkeiten geben, gegen Feinstaub vorzugehen.
Eine aktuelle YouGov-Umfrage zum Thema zeigt, dass die deutschen Autofahrer ihr Auto bei Feinstaubalarm auch freiwillig stehen lassen würden und dass - obwohl prominente Politiker Fahrverbote ablehnen - die Deutschen auch Fahrverbote unterstützen.
Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der deutschen Autofahrer sagt, sie würden auf Aufforderung ihrer Kommune hin das Auto an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung stehen lassen und stattdessen andere Verkehrsmittel benutzen. 30 Prozent können sich nicht vorstellen an Tagen mit Feinstaubalarm Fahrrad, Bus oder Bahn zu nutzen, 17 Prozent sind unsicher und wählen „Weiß nicht“.
Auch die, die weiter fahren müssen zeigen sich bereit, hin und wieder das Auto stehen zu lassen: In deutschen Vorstädten und im ländlichen Raum sagen nur unwesentlich weniger Autofahrer, dass sie sich vorstellen könnten, bei Feinstaubalarm andere Verkehrsmittel nutzen (48 bzw. 52 Prozent).
Und 64 Prozent der Deutschen befürworten Fahrverbote in deutschen Innenstädten an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung, um die Feinstaubwerte zu reduzieren. 24 Prozent der Befragten lehnen das ab. Auch die deutschen Autofahrer unterstützen Fahrverbote (64 zu 25 Prozent). In den deutschen Innenstädten ist die Unterstützung etwas geringer (62 zu 27 Prozent), als in den deutschen Vororten (67 zu 23) oder auf dem Land (65 zu 24 Prozent).
Die Deutschen befürworten mehrheitlich Maßnahmen, die Halter schadstoffreicher Autos und nicht alle Autofahrer treffen. Die Ausgabe von Plaketten für Verkehrszonen, in die nur schadstoffarme Autos fahren dürfen, unterstützen 59 Prozent der befragten Autofahrer, 33 Prozent lehnen ab. Auch schadstoffreiche Fahrzeuge nur bis zur nächsten Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs fahren zu lassen ist eine Maßnahme, die eine – allerdings knappe – Mehrheit der Autofahrer unterstützt (46 zu 43 Prozent).
Das Pariser Modell – ein wechselndes Fahrverbot für Autos mit gerader beziehungsweise ungerader Endung des Nummernschilds – lehnt dagegen eine Mehrheit der deutschen Autofahrer ab (51 zu 40 Prozent).
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 961 Personen im Zeitraum vom 03. bis 06. Januar 2017 in Deutschland repräsentativ befragt.
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