Frauen denken eher als Männer, dass es einen erneuten Weltkrieg geben wird und das Donald Trump die Wahrscheinlichkeit für den Dritten Weltkrieg erhöht.
Über 70 Jahre hat es keine große kriegerische Auseinandersetzung gegeben, die mit der im Zweiten Weltkrieg vergleichbar wäre. Eine aktuelle YouGov-Umfrage zeigt, dass viele Befragte einen erneuten Weltkrieg für wahrscheinlich halten.
47 Prozent der Befragten sagen, dass es wahrscheinlich einen neuen Weltkrieg geben wird in den nächsten vierzig Jahren. Vier von zehn Befragten (39 Prozent) denken das ist unwahrscheinlich. Damit zeigen sich die Deutschen optimistischer als die Briten. Jenseits des Ärmelkanals denken sogar 57 Prozent, dass ein erneuter Weltkrieg wahrscheinlich ist.
Und genau wie in Großbritannien zeigen sich Frauen hierzulande pessimistischer bei der Frage nach Krieg und Frieden, während deutlich mehr Männer hier positiver denken. 12 Prozent der Männer, aber nur halb so viele Frauen (6 Prozent) halten in Deutschland einen Weltkrieg für sehr unwahrscheinlich und 36 Prozent der männlichen, aber nur 23 Prozent der weiblichen Befragten halten den erneuten Weltkrieg für eher unwahrscheinlich – ein statistisch signifikanter Unterschied.
Und es gibt offenbar einen Politiker, bei dem sich manche Befragte vorstellen können, dass er für einen großen Krieg sorgen wird: Donald Trump. Er hat demnächst als US-Präsident und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte den „Finger auf der Atombombe“. Seine Herausforderin Hillary Clinton hatte immer wieder Trumps aufbrausendes Temperament kritisiert und nahegelegt, er könne nicht verantwortungsvoll mit „der Bombe“ umgehen. Auch viele Deutsche denken offenbar, dass sich durch Trump die Wahrscheinlichkeit eines Weltkrieges erhöht.
42 Prozent denken, dass sich diese durch die Wahl Donald Trumps erhöht hat. Doch 40 Prozent zeigen sich unbeeindruckt und sagen diese ist gleich geblieben. Auch in dieser Frage zeigen sich die Männer optimistischer. 47 Prozent von ihnen sagen, dass der Wahlsieg Trumps die Wahrscheinlichkeit weder erhöht noch verringert, doch nur 34 Prozent der Frauen denken so – auch hier zeigt sich ein statistisch signifikanter Unterschied. Mehr als doppelt so viele Männer meinen sogar mit Trump wird der Weltkrieg weniger wahrscheinlich (11 zu 5 Prozent).
Diese sehr unterschiedliche Wahrnehmung der Rolle von Donald Trump passt zur Unsicherheit über seinen Kurs. Denn wie kriegerisch Donald Trumps Außenpolitik werden wird, ist immer noch unklar. Der amerikanische Rechtspopulist hat im Wahlkampf sowohl kriegerische Töne von sich gegeben, als auch Kommentare, die auf einen relativen Rückzug Amerikas aus den Konflikten dieser Welt und eine Rückbesinnung auf die Doktrin des Isolationismus hindeuten.
Auf Basis des YouGov Omnibus wurden 1009 Personen im Zeitraum vom 22. bis 25. November 2016 repräsentativ befragt.
Foto: Wikimedia Commons